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Josef Angenfort - Funktionär der Kommunistischen Partei Deutschlands

Vier Jahre und vier Monate Haft

Vier Jahre und vier Monate Haft. Josef Angenfort, Funktionär der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) war eines der am längsten inhaftierten Opfer des "Kalten Krieges".

Von Wolfgang Bittner

Josef (genannt Jupp) Angenfort wurde von 1953 bis 1969 mehrfach wegen seiner Tätigkeit als KPD-Funktionär und für die westdeutsche "Freie Deutsche Jugend" verhaftet und saß über vier Jahre in Untersuchungshaft und im Zuchthaus.

Mit 19 Jahren in russische Gefangenschaft

Fahne der Kommunische Partei Deutschlands, KPD

Angenfort stammte aus einem kleinbürgerlichen christlich-katholischen Elternhaus; seine Eltern waren gegen die Nazis. 1924 in Düsseldorf geboren, wurde er mit acht Jahren Mitglied der katholischen Sankt-Georgs-Pfadfinder, nach deren Auflösung Mitglied der Hitlerjugend. In der russischen Gefangenschaft schloss er sich dem Nationalkomitee "Freies Deutschland" an, das gegen Hitler auftrat, und lernte Marx kennen.

Jüngster Landtagsabgeordnete für die KPD

1950 trat Angenfort der KPD bei, wurde Mitglied des Parteivorstands und von 1951 bis 1954 Landtagsabgeordneter - ehe im kalten Krieg in die Mühlen der Justiz geriet. Lebenslauf geboren am 9. Januar 1924 in Düsseldorf 1942 Arbeitsdienst, anschließend Wehrmacht. 1949 Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, 1950 Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), 1951 - 1954 Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen, 1955 Anklage wegen Hochverrat und Verurteilung zu fünf Jahren Zuchthaus.

Unter Auflagen begnadigt

1957 Begnadigung nach Protesten besonders der SPD durch Bundespräsident Heuss. 1962 Aufhebung des Gnadenerweises. 1962 - 1968 Flucht und Aufenthalt in der DDR. 1969 erneute Verhaftung und nach sechs Wochen Entlassung aufgrund erneuter heftiger Proteste in der Bundesrepublik Deutschland.

Redaktion: Mark vom Hofe