Überraschungserfolg gleich zu Beginn der Weltklimakonferenz: Um die Folgen von Klimakatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren – besonders auf der Südhalbkugel – zu bewältigen, wurde der "Loss and Damage Fund" formal besiegelt. Der Fond war schon bei der letzten Konferenz in Ägypten auf den Weg gebracht worden, Deutschland kündigte eine Einzahlung von 100 Millionen Dollar an. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach in Dubai von einer wichtigen Weichenstellung, die Weltklimakonferenz beginne mit einem Erfolg. Doch rechtfertigt das schon den immensen Aufwand für diese Konferenz?
Immerhin hatte der der britische König Charles III. in seiner Eröffnungsrede zu konkretem Handeln aufgefordert. Er mahnte zur Eile im Interesse der Enkel und erinnerte an seinen Auftritt bei der Weltklimakonferenz in Paris 2015. Das dort erarbeitete Klimaabkommen bezeichnete er als einen Meilenstein. Die Konferenz soll auch dazu dienen, eine Zwischenbilanz des Pariser Abkommens zu ziehen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres mit seiner Sicht auf das bisher Erreichte: "Wir sind meilenweit von den Zielen entfernt", sagte er in Dubai. Die Delegationen werden deshalb über eine Verschärfung der nationalen Zielvorgaben verhandeln.
An der bislang größten Konferenz dieser Art, mit rund 80.000 im Vorfeld registrierten Teilnehmern, gibt es reichlich Kritik. Der Klimaforscher Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, fordert Reformen. Die Umsetzung der Maßnahmen komme zu kurz. Und er kritisierte die Teilnahme von zahlreichen Lobbyisten der Industrie, die "vor allem den Status Quo schützen" wollten.
Sind Klima-Konferenzen auch dann ein Erfolg, wenn man sich Umsetzung verspricht, aber nicht konsequent umsetzt? Wie verfolgen Sie die Konferenz in Dubai? Halten Sie dieses Format mit tausenden Teilnehmern für zielführend oder überflüssig? Was passiert eigentlich mit all den Zusagen? Welche Relevanz hat das, was dort vereinbart und versprochen wird, für Sie? Wie könnte die Konferenz für Sie glaubwürdiger werden?
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Gast: Lorenz S. Beckhardt, WDR Wissenschaft
Redaktion: Ulrich Horstmann, Willi Schlichting und Valentina Dobrosavljevic