ZeitZeichen
18.07.1966 - Todestag des Publizisten Konrad Heiden
Stand: 31.05.2016, 15:54 Uhr
Sein Lebensthema fand Konrad Heiden als junger Student in München: Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten. Anfang der 1920er Jahre waren sie noch eine Splitterpartei. Doch der sozialdemokratisch erzogene Publizist prophezeite bald Schlimmes.
Von Christoph Vormweg
Den Antisemitismus der Nazis unterschätzte Konrad Heiden schon deshalb nicht, weil seine Mutter Jüdin war. Er ging zu ihren Partei-Treffen und las Adolf Hitlers "Mein Kampf". Die NS-Bewegung beschrieb er als "Marsch ohne Ziel, Taumel ohne Rausch, Glauben ohne Gott".
Mit spitzer, oft beißend ironischer Feder analysierte Konrad Heiden Hitlers rasanten Aufstieg - bis er ihn selbst zur Flucht über die Schweiz und Frankreich bis in die USA zwang. Das Exil brachte für ihn keinen Karriere-Knick.
Mit seiner vielfach übersetzten Hitler-Biographie machte sich Konrad Heiden international einen Namen. Doch nach dem Selbstmord des "Führers" erlahmte seine Schaffenskraft.
Redaktion: Ronald Feisel