18.02.1940: Geburtstag des US-Deserteurs Charles Robert Jenkins

Die unglaubliche Geschichte eines US-amerikanischen Deserteurs: Der Soldat Charles Robert Jenkins desertiert 1965 nach Nordkorea - und bleibt dort vier Jahrzehnte als Trophäe eines kommunistischen Regimes.

Robert R. Jenkins: Der Amerikaner, der nach Nordkorea floh WDR Zeitzeichen 18.02.2025 14:49 Min. Verfügbar bis 19.02.2099 WDR 5


In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld:
  • wie Charles Robert Jenkins nachts den Todesstreifen zwischen Süd- und Nordkorea durchquert,
  • wieso er diese Entscheidung trifft,
  • wie er in Nordkorea zwischendurch unfreiwillig zum Filmstar wird,
  • dass seine Frau von einer japanischen Insel entführt wird,
  • über das Wiedersehen mit seiner 91-jährigen Mutter.

Schon kurz nach seiner Ankunft wird Charles Robert Jenkins klar, dass seine Flucht in den Kommunismus ein Fehler war. Der US-Soldat hatte gehofft, die mit Nordkorea verbündeten Russen würden ihn in den USA austauschen. Dann wäre er wieder zu Hause und einem Einsatz im eskalierenden Vietnamkrieg entgangen.

Der Plan geht nicht auf. Stattdessen muss er die Lehren von Staatschef Kim Il Sung studieren, erst auf Englisch, dann auf Koreanisch. Jenkins hat keinen Kontakt zur Außenwelt, niemand weiß, dass er noch lebt.

In Nordkorea wird er zu Propagandazwecken instrumentalisiert, leidet unter Hunger, Kälte und Gewalt. Sein einziges Glück: Er verliebt sich in eine von Nordkorea entführte Japanerin, die beiden gründen eine Familie. Erst im Juli 2003 kann er nach Verhandlungen der japanischen Regierung aus Nordkorea ausreisen.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Dr. Florian Pölking. Koreanist und Sinologe, Ruhr Universität Bochum
  • Charles Robert Jenkins/Jim Frederick: The Reluctant Communist: My desertion, Court-Martial, and Forty Year Imprisonment in North Korea. Berkeley 2008
  • Thomas Kern, Patrick Köllner: Südkorea und Nordkorea, Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurt am Main 2005

Weiterführende Links:

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christian Kosfeld
Redaktion: Matti Hesse

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