04.05.1630: Die neunjährige Christine Teipel wird als Hexe verbrannt

Ab der frühen Neuzeit beginnen regelrechte Hetzjagden auf vermeintliche Hexen. Zehntausende Menschen sterben dabei auf dem Scheiterhaufen - auch die neunjährige Christine Teipel.

In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:

  • vom "Hexenhammer" - einem Buch, das zu Folter, Mord und Totschlag anstiftet,
  • welche teuflischen Details Christine Teipel bei ihrem Verhör zu Protokoll gibt,
  • wie aus der Hexenverbrennung auf perfide Weise Profit geschlagen wird,
  • wie die Aufklärung und das Wetter die Hexenjagd langsam beenden.

Anfang des 17. Jahrhunderts beherrschen Unsicherheit und Angst das Leben. Außerdem spielt das Wetter verrückt, es ist bitterkalt. Schuld an der Misere, so glaubt man, sind der Teufel und seine Hexen. In diese düstere und kalte Welt voller Hexenglauben wird Christine Teipel 1621 geboren. Ihr Vater ist Tagelöhner, in der Gesellschaft ganz unten angesiedelt.

Die kleine Stine ist offenbar fasziniert von den magischen Wesen und behauptet, selbst eine Hexe zu sein. Ihre Fantasie kostet das Mädchen letztlich das Leben. Als Neunjährige wird sie festgenommen und verhört. Bereitwillig gibt sie Auskunft, wen sie auf einem nahegelegenen Hexentanzplatz gesehen haben will. Teipels Aussagen führen im Ort Oberkirchen zur Katastrophe. Mehr als die Hälfte der Einwohner und Einwohnerinnen wird verhaftet. Fast alle sterben - auch die neunjährige Stine, die am 4. Mai 1630 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

  • Dagmar Sträter-Müller, Gerichtsmuseum Bad Fredeburg
  • Ausstellungskatalog des Sauerland-Museums Arnsberg: Du Hexe! Opfer und ihre Häscher. Meschede 2022
  • Alfred Bruns (Hrsg.): Hexen. Gerichtsbarkeit im kurkölnischen Sauerland. Schmallenberg 1984

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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Heiner Wember
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Moritz Raestrup