Dortmund gegen Lille - Duell zweier Achterbahn-Teams

Stand: 03.03.2025, 15:07 Uhr

Langsam kippt die Stimmung bei Borussia Dortmund wieder ins Positive - diesen Trend will man in der Champions League unbedingt fortsetzen.

Bei Borussia Dortmund ist längst nicht wieder alles rosig, doch es geht bergauf. Nach zuletzt zwei Zu-Null-Siegen in der Liga, sind die Europapokal-Plätze zumindest wieder in Reichweite. Diesen positiven Trend will der BVB in der Champions League fortsetzen - und träumt von weiteren strahlenden Nächten.

Doch Vorsicht: Der kommende Gegner OSC Lille hat es in sich. Zwar eilt den Franzosen kein Weltruhm voraus, die Mannschaft ist nicht gespickt mit Superstars und schwächelte zuletzt. Doch ein Spaziergang wird das Achtelfinal-Hinspiel am Dienstag (21 Uhr) für die gleichsam wankelmütigen Dortmunder sicher nicht.

Kovac erwartet "eine harte Nuss"

Lille sei trotz des jüngsten 1:4 bei Paris Saint-Germain nicht zu unterschätzen, sagte BVB-Trainer Niko Kovac am Montag: "Wir müssen uns auf eine harte Nuss einstellen." Zumal seine eigene Mannschaft noch nicht dort sei, "wo wir sein wollen". Zuvor hatte bereits Sport-Boss Lars Ricken gemahnt, dass es jetzt darum gehe "die Scheuklappen aufzusetzen und den Tunnelblick zu haben".

Der BVB wird gegen den französischen Tabellenfünften wohl in erster Linie selbst darüber entscheiden, ob er weiterkommt. Sicher biete sich eine "Riesenchance", wieder in die Riege der besten Acht einzuziehen, so Ricken. Gleichwohl betonte aber auch er: "Wir nehmen Lille extrem ernst."

Vertrauen in die Spieler zahlt sich aus

Zuletzt überzeugte der BVB mit einer Stabilität, die vor wenigen Wochen noch undenkbar gewesen wäre. "Das Grundgerüst wird gerade ein bisschen besser", analysierte Innenverteidiger Nico Schlotterbeck: "Der Trainer hat vielen Spielern immer das gleiche Vertrauen gegeben, das zahlt sich gerade aus."

Niko Kovac - "Es geht um Stabilität" WDR 03.03.2025 01:04 Min. Verfügbar bis 03.03.2026 WDR

Und so erscheinen am Horizont Umrisse eines Niko-Kovac-Effekts. Defensiv gefestigt, im Mittelfeld aggressiv und kaltschnäuzig vor dem Tor - so stellt sich der Kroate den BVB vor. Dass Karim Adeyemis Formkurve steil ansteigt, ist dabei eine große Hilfe. "Das Stadion wird brennen - und wir werden auf das Spiel brennen", kündigte der Stürmer an. Die Tatsache, dass der Signal-Iduna-Park am Montagmittag noch nicht ganz ausverkauft war, dürfte der Stimmung keinen Abbruch tun.

Ryerson zurück, Chukwuemeka angeschlagen

Gegen Lille wieder mit dabei ist wohl auch Julian Ryerson. Der norwegische Rechtsverteidiger nahm am Abschlusstraining teil und ist laut Kovac "einsatzbereit". Angeschlagen ist hingegen Winter-Zugang Carney Chukwuemeka. Der Mittelfeldspieler hat nach einem Zusammenprall im Bundesliga-Spiel beim FC St. Pauli Oberschenkelprobleme. Einen Einsatz aber wollte Kovac am Montag noch nicht gänzlich ausschließen. "Wir schauen, wie sich das über Nacht entwickelt. Das werden wir erst sehr kurzfristig entscheiden können", so der BVB-Coach.

Dortmund gegen Lille - es ist das Duell zweier Achterbahn-Teams. Beide sind in der Lage Großes zu vollbringen, beide brechen aber auch oftmals aus unerklärlichen Gründen ein und enttäuschen auf ganzer Linie. Am Dienstag dürfte daher vor allem eins den Ausschlag geben: Wer schafft es besser, sein unbestritten vorhandenes Potenzial auf den Rasen zu bringen.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagenturen SID und dpa
  • Pressekonferenz des BVB
  • öffentliches Training des BVB vor Lille