Rot-Weiss Essen hat bei Hansa Rostock am Samstag ein bitteres 0:4 (0:1) hinnehmen müssen und rutscht in der 3. Liga auf einen Abstiegsplatz. Kevin Schumacher (37.), Dario Gebuhr (77.), Tim Krohn (80.) und Ryan Naderi (90.) sorgten für den hochverdienten Sieg der Hanseaten. Die Rostocker zogen mit dem Sieg an Essen in der Tabelle vorbei und liegt nun mit 13 Punkten auf Platz 14. RWE ist nur noch Tabellen-17. mit 12 Zählern.
Sonderzug angegriffen, Anstoß verschoben
Der Anstoß der Partie musste um 30 Minuten verschoben werden, da einige hundert Essener Fans nicht rechtzeitig zum Anstoß da sein konnten. Unbekannte hatten den Sonderzug der Essener auf dem Weg nach Rostock zum Halten gezwungen und mit Pyrotechnik und Steinen beworfen. Es entstand hoher Sachschaden, die Insassen verpassten trotz der Verschiebung die erste Halbzeit der Partie.
Verletzt wurde laut dem Essener Verein niemand. "Da läuft es einem eiskalt den Rücken runter, wenn man sieht, mit welchen Steinen da geschmissen wurde. Alles weitere werden wir heute im Tagesverlauf oder in den nächsten Tagen klären müssen", sagte Sportdirektor Christian Flüthmann in der Halbzeitpause bei Magenta Sport. Erst rund fünf Minuten nach der Pause kamen die letzten Fans im Stadion an.
Rostock mit verdienter Führung
Verpasst hatten die RWE-Fans von ihrer Mannschaft kaum etwas, denn in Halbzeit eins spielte fast nur Rostock: Nils Fröling prüfte nach vier Minuten Jakob Golz im Essener Tor aus spitzem Winkel. Sigurd Haugen verpasste die nächste gute Chance für die Gastgeber (11.). Rostock blieb im Anschluss die deutlich bessere Mannschaft, alleine Haugen und Fröling hätten nach 30 Minuten mindetens einen Treffer erzielen müssen.
RWE durfte sich vor allem bei Torwart Golz bedanken, dass es nach einer halben Stunde noch 0:0 stand. Zehn Minuten vor dem Pausenpfiff war es dann aber geschehen: Adrien Lebeau flankte von links auf den freistehenden Fröling, dessen Kopfball sensationell von Golz pariert wurde - Schumacher staubte fünf Meter vor dem Tor ab.
Hansa weiter spielbestimmend
Das erste fußballerische Highlight nach dem Seitenwechsel setzte wieder Hansa: Eine punktgenaue Flanke landete auf dem Kopf von Haugen, der Golz zur nächsten Sensations-Parade zwang. Nur 120 Sekunden später jagte Schumacher die Kugel knapp über das Tor (63.). Von RWE kam weiter zu wenig. Ein Standard ließ die Gastgeber zum zweiten Mal jubeln: Gebuhr nickte eine Ecke links ins Netz ein.
Ein katastrophaler Rückpass von RWE-Spieler José-Enrique Rios-Alonso leitete die Entscheidung ein. Die Kugel landete im eigenen Strafraum genau im Lauf von Krohn, der sich die Chance nicht nehmen ließ. In der Nachspielzeit hatte Krohn dann aber großes Glück, als er bei einer völlig überzogenen Grätsche an der Außenlinie nur die Gelbe Karte sah. Naderi sorgte per Kopf noch für den vierten Hansa-Treffer.