Nächster Rückschlag, nächste Enttäuschung: Bei Borussia Dortmund ist die Zeit der Durchhalteparolen angebrochen. Nach dem frühen Pokal-Aus beim VfL Wolfsburg stand Sportdirektor Sebastian Kehl wieder Rede und Antwort und verteidigte tapfer die Trainer-Personalie, nach der er natürlich in diesen Krisenzeiten wiederholt gefragt worden war.
"Druck ist bei Borussia Dortmund immer da", sagte also Sebastian Kehl. Das sei deshalb auch "keine Situation, die Borussia Dortmund nicht in der Vergangenheit auch schon gemeistert hat. Deshalb bleibt es dabei: Wir müssen zusammenstehen, wir müssen die Kräfte sammeln, wir müssen hart an den Dingen arbeiten. Dann werden wir am Samstag alles dafür tun, um unser Heimspiel gegen starke Leipziger zu gewinnen."
Fünfte Auswärtspleite in Folge
Der Druck auf den ohnehin in der Kritik stehenden Trainer Nuri Sahin ist damit noch einmal gestiegen. Das Pokal-Aus in der VW-Stadt war die fünfte Auswärtsniederlage in Folge. Es war auch vor allem die Art und Weise, wie die hochambitionierte Mannschaft auftrat.
Bastian Schweinsteiger - "Insgesamt zu wenig"
WDR. 30.10.2024. 01:14 Min.. Verfügbar bis 30.10.2025. WDR.
"Das war ganz klar zu wenig. Sie haben mit dem Ball keine guten Lösungen gefunden. Sie waren zu langsam und haben den Gegner nicht in die Bredouille gebracht", kritisierte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger die Dortmunder Spieler und fügte an: "Sie sind Champions-League-Finalist, zeigen aber nicht dieses Niveau, wo sie hingehören."
Kader mit wenig Alternativen
Das lag in Wolfsburg sicher auch an dem derzeit ausgedünnten Kader. Während der VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl vor der Verlängerung noch den Dänen Jonas Wind, den Portugiesen Tiago Tomas und den Polen Jakub Kaminski ins Spiel werfen konnte, brachte Sahin seine Youngster, den 18-jährigen Cole Campbell, den 20-jährigen Jordi Paulina aus der zweiten Mannschaft und den angeschlagenen Marcel Sabitzer. Mehr gab seine Ersatzbank nicht mehr her.
Das wird sich in den nächsten Tagen nicht ändern. Der nächste Gegner des BVB heißt RB Leipzig. Die Mannschaft von Ex-Trainer Marco Rose befindet sich in der Bundesliga auf einem Höhenflug. Immerhin treten die BVBer vor den eigenen Fans an, die 80.000 Fans und die Stimmung haben die Mannschaft schön öfter getragen.
Zwei, drei Spiele für die Trendwende
Geht geht auch dieses Spiel verloren, dann hat der BVB den Kontakt zur Spitzengruppe endgültig verloren. Viel wichtiger ist, den Negativstrudel zu stoppen. Das müsse in den nächsten zwei, drei Spieltagen geschehen, glaubt ARD-Experte Schweinsteiger, "weil sonst kann schon was passieren." Der Druck auf Nuri Sahin bleibt also hoch.
Quelle: mick