Kees van Wonderen wollte nichts beschönigen. "Insgesamt war es zu wenig heute", sagte der Trainer von Schalke 04 am Sportschau-Mikrofon nach dem 0:0 bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm. "Wir müssen, wollen und werden es auch besser machen."
Der erste Punktgewinn unter dem neuen Chefcoach und das erste Ligaspiel zu Null in dieser Saison verleiteten tatsächlich niemanden dazu, die graue Realität königsblau auszuschmücken.
Das allerdings wäre auch gefährlich angesichts der Tabellenkonstellation. Schalke ist auf den Relegationsplatz der 2. Bundesliga abgerutscht, am Sonntag könnte der Traditionsklub gar auf Rang 17 zurückfallen, einen direkten Abstiegsplatz.
Der nächste Gegner heißt am 10. November Jahn Regensburg, die Oberpfälzer sind Tabellenletzter und die Schießbude der Liga. Womöglich, sagen nicht wenige im nervösen Schalker Umfeld, geht es dann auch schon um van Wonderens Zukunft bei S04. Im gerade einmal fünften Spiel als Verantwortlicher.
Van Wonderen, dem es bislang weder spielerisch oder ergebnistechnisch gelungen ist, den Weg nach oben zu weisen, reagierte auf die Fragen der Medienvertreter am Freitagabend gelassen. Kaderplaner Ben Manga spreche "sein Vertrauen in mich aus, er sagt, wie wir arbeiten. Mehr kannst du nicht machen", erklärte der 55-jährige Niederländer und schob hinterher: "Wir wollen mehr. Wir wollen besseren Fußball spielen und gewinnen."
Für die richtungsweisende Partie gegen Regensburg nahm van Wonderen seine Spieler bereits in die Pflicht: "Da müssen wir zeigen, dass wir viel besser sind", forderte er.
Beinahe der "Lucky Punch" in Ulm
Beim Spiel in Ulm gab Schalke in 90 Minuten ganze zwei Schüsse auf das Tor des punktgleichen Tabellennachbarn ab. Der Versuch von Ex-Nationalspieler Amin Younes kurz vor Spielschluss hätte dabei fast den Lucky Punch und damit drei Punkte gebracht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ulm das bessere Team war, allein Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher hatte zwei hochkarätige Chancen, einmal musste die Latte für S04 retten.
"Wir müssen mit den Spielern arbeiten, das Vertrauen zurückbekommen und uns so verbessern", betonte van Wonderen und gab sich kämpferisch: "Ich wusste, was mein Auftrag sein würde. Ich laufe nicht davon weg."
Quelle: sid/red