Es ist einer der meistgenannten Neujahrsvorsätze: "Ich will mehr Sport treiben." Möglichkeiten dazu gibt es viele - insgesamt gibt es rund 17.500 Sportvereine alleine in Nordrhein-Westfalen mit fast 500.000 Mitgliedern. Doch wie finde ich in diesem Dschungel den richtigen Sport und dann den richtigen Verein?
Vorweg: Alle möglichen Wege hin zum richtigen Sport und dem passenden Klub kann man nicht darstellen. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Menschen und alleine die Wege, wie man auf einen Verein aufmerksam wird, könnten ein ganzes Buch füllen. wdr.de zeigt aber einige Optionen auf.
Welcher Sport ist der Richtige für mich?
Das Kernelement ist zuerst einmal die Sportart selber. Vor allem im Kinder- und Jugendalter, aber auch für Senioren, gilt dabei der Grundsatz: "Ausprobieren, was einem Spaß macht!" Denn wer keinen Spaß an seinem Sport, dem er im Normalfall seine Freizeit opfert, hat, wird nicht glücklich. Viele Vereine bieten beispielsweise Probestunden oder Einsteigertraining an, um etwas auszuprobieren. Bei Kindern und Jugendlichen gibt es zudem oft Arbeitsgemeinschaften (AG) an Schulen oder in Kindergärten.
Zudem sollte man sich selber schon einmal Gedanken gemacht haben, wohin es gehen könnte: Liegen mir Ballsportarten oder doch lieber etwas mit Schläger? Mannschaft oder individual? Oder doch lieber etwas, wo ich frei, selbst ohne Verein, mein Training einteilen kann wie Radfahren? Was ist mit Gesundheitssport wie Reha und Yoga?
Brauche ich zwingend einen Verein?
Wege, wie ich zur passenden Stelle komme, gibt es viele. Zuerst sollte man sich fragen: Brauche ich für meinen Sport überhaupt einen Verein? Wenn ich zum Spiel nur joggen oder radfahren will, ist ein Eintritt in den Sportverein nicht zwingend notwendig. Auch Sportarten, die zuhause ausgeübt werden wie z.B. Yoga, erlauben es mir, Sport ohne Mitgliedschaft in einem Klub zu machen. Eventuell finde ich hierfür auch Gleichgesinnte, die eine Gruppe ohne Vereinsmitgliedschaft bilden.
Wie finde ich den passenden Klub?
Wenn ich aber entscheide, für meinen Sport in einen Verein eintreten zu wollen, stehen mir zur Findung des passenden Klubs eine Menge Optionen offen. "Gerade im Kindes- und Jugendalter ist Bindung ein wichtiger Faktor", erklären Experten schon seit Jahren. Oft fangen daher Freundeskreise im gleichen Verein an oder ein Kind zieht andere mit sich. Der Weg der "Mund-zu-Mund-Propaganda" ist in der Schulzeit besonders ausgeprägt, da sich Kinder tagtäglich in der Schule sehen und über ihre Freizeit sprechen.
Kinder machen in einer Turnhalle Sport
Natürlich gibt es das Hören von Bekannten auch im Erwachsenenalter. Ein anderer Weg ist die eigene aktive Suche: Häufig machen Sportvereine Werbung in sozialen Netzwerken oder auf Veranstaltungen im näheren Vereinsumfeld. Wer noch nicht so genau weiß, welche Angebote es in seiner Stadt oder seinem Landkreis gibt, kann auf die Webseiten der Stadtsport- oder Landessportbünde zurückgreifen. Dort gibt es Register über alle Vereine. Auch Verwaltungen bieten mitunter eine Liste von bekannten Sportvereinen an.
Auf welche Faktoren sollte man beim Sportverein achten?
Sollte ich eine Sportart, die mich interessiert, gefunden haben und es gibt dazu passende Vereine, ist die Frage: Was macht einen guten Sportverein eigentlich aus? Auch dazu muss man sich selbst wieder einige Fragen stellen: Auf welchem Niveau möchte ich den Sport betreiben? Welche anderen Faktoren wie Geselligkeit, Gemeinschaft oder Integration sind mir wichtig?
Denn ein Sportverein ist nicht nur Sport, er erfüllt auch soziale Komponenten. Bin ich jemand, der gerne unter Leute geht oder sich im Dorf oder in der Stadt vernetzen will? Dann ist ein Mannschaftssport vielleicht besser als ein Einzelsport. Oder bin ich ehrgeizig und möchte so schnell wie möglich vorwärtskommen? Da spielt die Qualität des Trainings und der Trainer eine wichtige Rolle.
Weitere Kriterien: Standort und Struktur des Vereins
Zudem sollten Strukturen oder finanzielle Zuwendung beachtet werden: Wie viel kostet der Verein und was bekomme ich dafür? Ist der Klub gut organisiert, kann ich meine Meinung äußern oder bricht alles zusammen, wenn ein Ehrenamtler im Vorstand aufhört? Ein weiteres wichtiges Kriterium: Wo ist überhaupt der Verein? Denn kaum jemand möchte ich in seiner Freizeit zuvor eine Stunde Anreise haben, um zum Training oder einem Meisterschaftsspiel zu gelangen.
Was grundsätzlich alle Experten raten: "Am besten ist es, erstmal Probetrainings oder Monate zu vereinbaren. So kann ich den Vereinen und seine Mitglieder kennenlernen und mir selber eine Meinung bilden, ob es das Passende für mich ist oder nicht."
Unsere Quellen:
- Landessportbund NRW
- Eigenrecherchen des Reporters
- WDR-Informationen