Archivbild 1984: Federico Fellini

31. Oktober 1993 - Federico Fellini stirbt in Rom

Stand: 31.10.2018, 00:00 Uhr

"Ich mache Filme, weil es mir Spaß macht, Lügen zu erzählen, Märchen zu erfinden und von den Dingen zu berichten, die ich gesehen habe, und von den Leuten, die ich getroffen habe", sagt Federico Fellini 1958. "Mir macht es Spaß, vor allem von mir selber zu erzählen."

Damit hat er großen Erfolg: Kein anderer italienischer Regisseur hat bislang mehr Oscars gewonnen als er. Als bei der Oscarverleihung 1957 die Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" eingeführt wird, ist Fellini mit dem Schausteller-Melodram "La Strada" der erste Preisträger. Fünf Mal gewinnt er die goldene Statue, zuletzt 1993 für sein Lebenswerk.

Federico Fellini, ital. Filmregisseur (Todestag 31.10.1993)

WDR 2 Stichtag 31.10.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 28.10.2028 WDR 2


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Ehe mit Giulietta Masina

Geboren wird Fellini am 20. Januar 1920 in Rimini. Er wächst wohlbehütet auch, zeichnet gern und verschlingt Comics. Als Kind nimmt er sich vor, Clown zu werden. Nach seinem Abitur zieht er nach Rom. Dort arbeitet er als Journalist, Karikaturist und Hörspielautor.

Einige seiner Texte spricht die Schauspielerin Giulietta Masina. Die beiden werden ein Paar und heiraten, als sie 22 und Federico 23 Jahre alt sind. Zum Film kommt er durch den Regisseur Roberto Rossellini. Für ihn schreibt er 1944 als Co-Autor das Drehbuch zu "Rom - offene Stadt". Darin geht es um den Widerstand gegen die deutschen Faschisten.

Vatikan promotet Skandal-Film

Nach seinem zweiten Oscargewinn 1958 mit "Die Nächte der Cabria", einem Drama um eine Prostituierte, dreht Fellini "La dolce Vita". Er wendet sich von der traditionellen Erzählstruktur ab, reiht Episoden aneinander und verzichtet auf eine durchgängig erzählte Handlung.

Der Film gilt als skandalös, weil er den damaligen Sittenverfall ungeschminkt darstellt. Die Vatikan-Zeitung spricht ihm jeglichen künstlerischen Wert ab und macht dadurch unfreiwillig Werbung. In Cannes erhält der Film die Goldene Palme.

Leeres Studio als Anregung

Fellini dreht fast alle seine Arbeiten im Filmstudio Cinecittà. Für ihn ist es der ideale Ort, um Fantasien umzusetzen: "Für mich gibt es nichts Anregenderes, nichts Erregenderes als ein leeres Studio."

Fellini schafft sein eigenes Kinouniversum. Er folgt keinem Stil und keiner Mode. Kurz nach der Auszeichnung mit dem Oscar für sein Lebenswerk erleidet er einen Schlaganfall. Er stirbt an den Folgen am 31. Oktober 1993 in Rom. Federico Fellini wird 73 Jahre alt.

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