Camilla war für Lady Diana die ewige Rivalin. Viele lästerten über Camillas Aussehen und ein Journalist sagte sogar, sie sei eine "vertrocknete Makrele". Camilla, Herzogin von Cornwall und frühere Camilla Parker-Bowles, musste viel erdulden. Und lange warten, bis sie den Mann ihres Lebens, Prinz Charles, endlich heiraten konnte.
"Camilla Parker-Bowles ist die stille Heldin dieser tragischen Verwicklungen gewesen. Sie hat nie ein Wort darüber verloren. Beide, Charles und Diana, haben ihre Konflikte auf dem offenen Markt ausgetragen. Camilla hat geschwiegen", sagt der ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert.
Und Penny Junor, britische Journalistin und Autorin einer Biografie über Prinz Charles, sagt: "Wenn Sie Camilla kennen, würden Sie sie nicht für eine Sekunde für eine böse Verführerin halten. Sie ist sehr bescheiden, ruhig, macht nicht viel Aufhebens um die eigene Person."
Camilla trinkt Whisky und raucht wie ein Schlot
Camilla Rosemary Shand wird am 17. Juli 1947 in London geboren. Ihre Familie ist adlig und wohlhabend. Glücklich sei ihre Kindheit gewesen, sagt Camilla einmal. Sie besucht Internate in der Schweiz und in Frankreich, und 1965 beginnt ihre erste Ballsaison. Statt Champagner trinkt sie Whisky – und raucht wie ein Schlot. Schon damals wird über ihr Äußeres geredet. "Sie sieht aus, als habe man sie rückwärts durch einen Busch gezogen", lästert eine Reporterin einmal.
Bei einem Polospiel trifft sie 1970 das erste Mal auf Charles. Und der ist begeistert von ihrem herben Charme. Der Legende nach soll Camilla zum Prinzen von Wales gesagt haben, dass bereits ihre Urgroßmutter die Mätresse seines Ur-Urgroßvaters Edward VII. gewesen sei. Ob man diese Tradition nicht fortsetzen wolle?
"Charles war auf diesen Frontalangriff beim Polomatch nicht vorbereitet. Die Mädchen trugen Hermès-Schals und Gucci-Slipper. Alles knickste und verbeugte sich vor ihm. Camilla war so etwas völlig egal, und Charles sank dahin", erklärt Christopher Wilson, der mehrere Bestseller über die Royal Family geschrieben hat.
Was wäre, wenn Charles und Camilla gleich geheiratet hätten?
Zwei Jahre sind beide ein Paar. Dann sticht Prinz Charles für mehrere Monate mit der Royal Navy in See. Camilla hält eine Hochzeit mit dem Thronfolger für unrealistisch – und heiratet 1973 einen Freund von Charles, Andrew Parker-Bowles.
Charles ist entsetzt und heiratet 1981 wiederum Diana Spencer. "Ich glaube, Charles denkt oft, wenn er und Camilla gleich hätten heiraten können, dann wäre vielen Menschen viel Unglück erspart geblieben", sagt seine Patentante Lady Mountbatten.
Wieder müssen Charles und Camilla warten
Während seiner Ehe mit Lady Diana hält Charles immer Kontakt zu Camilla. Als es mit Diana kriselt, nehmen die beiden ihre Liebesbeziehung heimlich wieder auf. Camilla sei das völlige Gegenteil von Diana und die Frau seines Lebens, sagt Penny Junor. "Sie haben beide einen großartigen Sinn für Humor. Sie lieben Pferde, das Reiten und das Land. Sie gärtnern beide, malen beide, mögen die gleiche Musik. Camilla ist alles in einem: Mutter, Geliebte, Freundin, Vertraute und Rettungsanker."
Nach der Scheidung von Diana hofft Charles, Camilla endlich heiraten zu können. Doch 1997 verunglückt Diana tödlich. Wieder müssen Charles und Camilla warten.
Erst am 9. April 2005 heiraten sie, rund 35 Jahre nach ihrer ersten Begegnung. Und eines Tages könnte Camilla auch die Königin an Charles' Seite sein.
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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 17. Juli 2017 ebenfalls an Camilla. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.
Stichtag am 18.07.2017: Vor 125 Jahren: Todestag von Thomas Cook