Klausjürgen Wussow, in seiner Rolle als Professor Brinkmann in der TV-Serie "Die Schwarzwaldklinik"

19. Juni 2007 - Klausjürgen Wussow stirbt bei Berlin

Stand: 19.06.2017, 00:00 Uhr

Eigentlich will Klausjürgen Wussow Arzt werden. Doch er verpasst knapp sein Abitur und wird Schauspieler. Der Lehrersohn, geboren am 29. April 1929 im Pommerschen Cammin, hat bereits 14 Rollen gespielt, als er sich 1948 in Berlin am Hebbel-Theater ausbilden lässt. Er macht eine steile Karriere: Nach Engagements in Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, Zürich und München kommt Wussow an das Wiener Burgtheater. Ab 1964 gehört er zu dessen Ensemble.

Auf der Bühne spielt er klassische Hauptrollen wie Karl Moor in Friedrich Schillers "Die Räuber". Im deutschen Film der 1950er und 1960er Jahren ist er dagegen in Unterhaltungsfilmen zu sehen. In den 1970er Jahren macht ihn die Titelrolle der ZDF-Serie "Kurier der Kaiserin" bekannt.

Klausjürgen Wussow, Schauspieler (Todestag 19.06.2007)

WDR 2 Stichtag 19.06.2017 04:16 Min. Verfügbar bis 17.06.2027 WDR 2


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Chefarzt der Herzen

Populär wird Wussow schließlich als Professor Klaus Brinkmann in der ZDF-Serie "Schwarzwaldklinik", die 1985 startet. Die Einschaltquoten der über 70 Folgen liegen bei bis zu 60 Prozent. In der ARD-Serie "Klinik unter Palmen" gibt Wussow von 1996 bis 1998 erneut den Krankenhausarzt.

Sein Bekanntheitsgrad hat für Wussow auch Schattenseiten. Sein Privatleben ist immer wieder Thema in der Klatschpresse. Im Zuge der Trennung von seiner zweiten Ehefrau sieht er sich als Opfer eines skrupellosen Boulevard-Journalismus. Mit einem Medienanwalt und weiteren Prominenten gründet er Anfang der 1990er Jahre die Bürgerinitiative "Fairpress".

Klage über die Boulevard-Presse

"Ich möchte die Lügen nicht mehr haben!", beschwert sich Wussow im April 1991 in der WDR-Sendung "Ich stelle mich!". "Denn die Unterhosen, wenn ich welche anhabe, und ich habe welche an, die ziehe ich aus - und nicht die Presse!"

"Aber auch das muss gesagt werden", ergänzt Moderator Claus Hinrich Casdorff. "Vielleicht aus Gutgläubigkeit oder auch aus Eitelkeit hat er selbst häufig genug den Stoff für diesen Tratsch in den Boulevardblättern und in bunten Illustrierten geliefert, über den er sich jetzt beklagt."

Echte Klinik als Vermächtnis

Weitere Schlagzeilen folgen - zum Beispiel während des Rosenkrieges zwischen Wussow und seiner dritten Ehefrau ab dem Frühjahr 2000, mit offenen Briefen und Gegenbriefen in auflagestarken Illustrierten. Gesprächswertig ist auch Wussows Verbindung zu Sabine Scholz, der Witwe des Boxers "Bubi" Scholz.

Ein letztes Mal im weißen Kittel ist der Schauspieler 2005 in einer Jubiläumsausgabe der "Schwarzwaldklinik" zu sehen. Gesundheitlich wirkt er bereits angeschlagen. Am 19. Juni 2007 stirbt Klausjürgen Wussow mit 78 Jahren in einem Pflegeheim bei Berlin. Zu seinem Vermächtnis gehört die von ihm mitinitiierte Nachsorgeklinik Tannheim für krebs- und herzkranke Kinder und deren Familien - im Schwarzwald.

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Stichtag am 20.06.2017: Vor 35 Jahren: Ende des Falklandkrieges