Nach fast 400.000 Kilometern Flug droht der Apollo-11-Mission wenige Meter über dem Mond eine Katastrophe: Der Bordcomputer steuert die Landefähre direkt in einen Krater. Kommandant Neil Armstrong übernimmt die Kontrolle und navigiert den "Eagle" 60 Meter weiter ins Mare Tranquillitatis, das Meer der Ruhe.
Mit völlig leerem Tank setzen Armstrong und Buzz Aldrin, der zweite Mann an Bord, im Mondstaub auf. "Der Adler ist gelandet", meldet Armstrong lapidar. Eine Milliarde Fernsehzuschauer erlebt am 20. Juli 1969 live mit, wie zum ersten Mal in der Geschichte Menschen auf unserem Erdtrabanten landen.
Ein Ex-Nazi wird Vater der Mondlandung
Acht Jahre zuvor hat Präsident John F. Kennedy verkündet, die Nation müsse "noch ehe dieses Jahrzehnt zu Ende geht, einen Mann auf dem Mond landen lassen und wohlbehalten zurückbringen." Die sensationellen Erfolge der Sowjets in der Raumfahrt haben die USA geschockt. Es gilt, im Kalten Krieg die Eroberung des All nicht den Kommunisten zu überlassen.
Kennedy vertraut das Mammutprojekt dem deutsch-amerikanischen Raketeningenieur Wernher von Braun an. Für die Nationalsozialisten hat von Braun die "Vergeltungswaffen" V1 und V2 gebaut. Als Chefplaner der Nasa konstruiert er die 111 Meter hohe Saturn V, die Armstrong, Aldrin und Michael Collins als Pilot des Kommandomoduls zum Mond befördert.
Kurz vor vier Uhr (MEZ) in der Nacht des 21. Juli 1969 steigt Neil Armstrong die Leiter des "Eagle" hinunter. Mit einem Sechstel seines Erdgewichts hüpft er in den Mondstaub und spricht die historischen Wort: "Ein kleiner Schritt für den Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit." Die Nasa überträgt die schemenhaften Live-Bilder verzögert, um bei einer Katastrophe abschalten zu können.
Mondgestein im Reisegepäck
Buzz Aldrin, der zweite "Moonman", steigt 19 Minuten später aus der spinnenbeinigen Landefähre. Mit Hopsern bewegen sich die Apollo-Astronauten durch die Geröllwüste und rammen eine US-Flagge in den Boden. In den folgenden 21 Stunden führen sie Messungen aus, fotografieren und sammeln 21,6 Kilogramm Mondgestein ein.
Währenddessen zieht Michael Collins im Mutterschiff "Columbia" einsam seine Runden um den Mond. Am Nachmittag des 21. Juli zündet planmäßig der Treibsatz, der die Landefähre vom Mond weg zur erfolgreichen Ankopplung an die "Columbia" schießt. Drei Tage später landen die drei Apollo-Helden sicher mit ihrer Kapsel im Pazifik. Nur zehn weitere Menschen, alle US-Amerikaner, haben seither den Mond betreten.
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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 21. Juli 2019 ebenfalls an die erste Mondlandung. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.
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