Der US-Physiker Karl Guthe Jansky fängt 1931 nicht identifizierbare Radiosignale aus dem Weltall ein. Nach monatelanger Suche ortet er ihren Ursprung im Zentrum der Milchstraße. So wird Jansky zum Begründer der Radioastronomie.
Von nun an lauschen immer mehr Astronomen in den Kosmos, um Antworten auf eine schon in der Antike gestellte Frage zu finden: Sind wir Erdbewohner die einzigen Lebewesen im All oder gibt es irgendwo dort draußen Beweise für eine außerirdische Intelligenz?
SETI soll Forschung koordinieren
Fast 30 Jahre vergehen, bis 1960 mit dem Projekt "OZMA" – benannt nach einem Kinderbuch - das wissenschaftliche Abhören des Kosmos mit Radioteleskopen beginnt. Kaum hat das Team um Harvard-Astronom Frank Drake ein Teleskop in Westvirginia ausgerichtet, wird das erste Signal aufgefangen. "Alle fragten sich erstaunt: Sollte es wirklich so einfach sein?", erinnert sich Drake. Natürlich ist es das nicht; ein Flugzeug wird als Urheber der Radiowellen entlarvt.
Während des Wettlaufs ins All gegen die UdSSR ist den USA jedes neue Projekt willkommen, um nach Botschaften technologischer Zivilisationen im Kosmos zu fahnden. Finanziell von der Regierung und der NASA gefördert, forschen etliche Institute unkoordiniert nebeneinander. Mehr als die Hälfte der Mittel versickert in der Bürokratie.
Frank Drake initiiert deshalb einen gemeinnützigen, unabhängigen Verein, der alle Gelder verwalten und zielgerichtet verteilen soll. Am 20. November 1984 wird die Gründung in Kalifornien amtlich beglaubigt. Damit ist SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence) geboren, das Institut für die Suche nach extraterristischer Intelligenz.
Kritik an Millionen-Ausgaben
Mehrfach sind die SETI-Forscher fast sicher, dass ihre Radioteleskope Signale außerirdischer Lebewesen aufgefangen haben. Doch immer stammen sie von der Erde, verursacht durch Radar, Satelliten oder Handys in direkter Nähe eines Teleskops. "Bis heute wurden Millionen ausgegeben und wir haben noch keinen einzigen kleinen, grünen Kerl eingesackt", ätzt 1993 ein US-Senator gegen die vermeintliche Geldverschwendung.
Kritiker des SETI-Projekts monieren, selbst die besten Teleskope könnten nur mit irdischer Technologie ins All lauschen. Dass außerirdische Absender aber eine solche uns bekannte Technologie anwenden würden, sei doch mehr als fraglich. "Ich bin total pessimistisch, ob das jemals erfolgreich sein wird", meint auch der Bonner Radioastronom Karl Menten. "Aber das soll nicht heißen, dass man es nicht tun sollte."
- 7. März 2009 - Start des Weltraumteleskops "Kepler" | mehr
- 23. April 2001 - Das "Büro für fliegende Untertassen" wird aufgelöst | mehr
-
- 29. Dezember 1967 - Die "Schwarzen Löcher" werden entdeckt | mehr
-
-
Programmtipps:
Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.
"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 20. November 2019 ebenfalls an die Gründung des SETI-Instituts. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.
Stichtag am 21.11.2019: Vor 45 Jahren: Filmpremiere von "Mord im Orientexpress"