Am 16. Dezember 1985 fährt eine schwarze Limousine die 46. Straße in Manhattan entlang. Um 17.26 Uhr hält sie an der Ecke zur Second Avenue vor dem Restaurant "Sparks". Als Paul Castellano und sein Fahrer Bilotti aussteigen, lösen sich drei Gestalten aus einem Hauseingang und zücken ihre Maschinenpistolen. Castellano und Bilotti sterben im Kugelhagel. Die Täter fliehen. Zeugen gibt es viele - reden will aber keiner von ihnen.Das ist das Ende des Paten der Ostküsten-Mafia. Paul Castellano, Einwanderer aus Sizilien, hat es vom Fleischer bis zum Boss der Bosse gebracht, zum Nachfolger des legendären Carlo Gambino. Er kontrolliert den Drogenhandel, das Glücksspiel und die Pornoindustrie in New York und weit darüber hinaus. Aber 1985 steht er wegen Bandenbildung vor Gericht. Er ist ein Risiko geworden und die Gelegenheit zum Putsch im Clan ist günstig. Castellano bestellt seine Unterbosse zur Aussprache ins "Sparks". Aber einer von ihnen kommt nicht, sondern schickt seine Killer. Die Tat geht als "Steakhouse Massacre" in die Annalen der Mafia ein.
Der neue starke Mann im Gambino-Clan heißt fortan John Gotti. Er modernisiert die Methoden des Verbrechens, steigt in betrügerischen Immobilienhandel ein, verkehrt als Ehrenmann in den besten Kreisen. Sie nennen in "Teflon Don", bis auch ihn die eigenen Leute zu Fall bringen - allerdings weniger brutal als Castellano. Dem FBI zugespielte Tonbänder beweisen, dass Gotti selbst den Mord an seinem Vorgänger Castellano in Auftrag gab. 1992 wandert er dafür ins Gefängnis. Sein Nachfolger: John Gotti junior.Stand: 16.12.05