Stichtag

26. Februar 2005 - Vor 45 Jahren: Premiere des DEFA-Films "Der schweigende Stern"

Seit 1957 der erste Sputnik die Erde umkreist hat, gehört Raumfahrt zum sozialistischen Fortschritt. Lange vor den ersten realen Kosmonauten schickte die DEFA, die Filmproduktion der DDR, eine Crew zur Venus. Der erste "utopische Film" - wie Science Fictions hier heißen - startet am 26. Februar 1960 in den Kinos von Ostberlin. Seine Handlung spielt nur zehn Jahre später: 1970 entziffern Wissenschaftler einen geheimnisvollen Fund von 1908 aus der Wüste Gobi. Es handelt sich um Reste einer fliegenden Untertasse, die von der Venus kam, offenbar um die Erde anzugreifen.Flugs fliegt das Raumschiff "Kosmokrator" zur Venus und findet einen "Planeten der Toten" (so der Titel der Romanvorlage von Stanislaw Lem). Die Venus ist radioaktiv verseucht, ihre kriegerische Zivilisation hat nicht die Erde, sondern sich selbst ausgelöscht. Der Verseuchung und den automatischen Abwehrwaffen fallen dennoch mehrere der Raumfahrer zum Opfer. Der Rest bringt die gute Nachricht nach Hause.

Das Sternenmärchen aus dem Kalten Krieg hat eine erstaunlich friedliche Botschaft: Atomwaffen töten die, welche mit ihnen in böser Absicht umgehen. Die Zukunft der Erde liegt in der Versöhnung. An Bord der "Kosmokrator" reist ein internationales Team: ein indischer Mathematiker, ein polnischer Chefingenieur, ein deutscher Pilot, eine japanische Ärztin und sogar ein (guter!) amerikanischer Atomphysiker. Das globale Konzept des Films sichert ihm den Erfolg auch über den Eisernen Vorhang hinweg: 1963 läuft die englische Version "First Spaceship on Venus" in Großbritannien und den USA. Aus dem russischen Kosmonauten Arsaenjew ist hier allerdings der Franzose Durand geworden.Stand: 26.02.05