Bekannt gemacht haben das Parkinson-Syndrom prominente Opfer der Krankheit wie Johannes Paul II. oder Muhammed Ali. In der Kontroverse um die Stammzellenforschung steht die sogenannte "Schüttellähmung" im Mittelpunkt: Stammzellen könnten möglicherweise die absterbenden Gehirnzellen im Bewegungszentrum ersetzen. Noch ist das - zudem umstrittene - Zukunftsmusik. Denn wirklich durchschaut haben die Forscher die Krankheit immer noch nicht.Ihren Namen hat "Parkinson" von James Parkinson. Der Mediziner, der am 11. April 1755 in Middlesex geboren wird, beschreibt die Krankheit 1817 erstmals in seinem 70-seitigen "Essay on the Shaking Palsy". Sechs Krankengeschichten hat Parkinson minutiös ausgewertet. Er ist ein genauer Beobachter: Schon 1812 entdeckt er als erster den Blinddarm-Durchbruch als Todesursache. An den Patienten mit Schüttellähmung beobachtet er, dass sie weder einfach an Altersschwäche leiden, noch geistig verwirrt sind. Die Ursache der Krankheit vermutet er in einem Schaden am Rückenmark der Halswirbel. Dagegen gibt es keine wirksame Therapie. Parkinson empfiehlt den Aderlass oder eine künstliche Wunde im Nacken, die Eiter ableiten soll.
James Parkinson verbringt sein gesamtes Leben im damals kleinstädtischen Hoxton Square. So ruhig sein äußeres Leben verläuft, so rastlos ist Parkinson in seinen Engagements. Der Arzt ist ein Mann des Fortschritts, nicht nur in der Medizin. Er gründet die Geologische Gesellschaft Londons mit und befasst sich mit Fossilienforschung. Er baut eine Sonntagsschule für Fabrikkinder auf. Unter dem Pseudonym "Old Hubert" kämpft der Anhänger der Französischen Revolution für Sozialreformen. Parkinson prangert brutale Aushebungsmethoden des Militärs an, verlangt gesetzlichen Schutz für die Insassen von "Irrenhäusern" und fordert Reformen des Wahl- und des Strafrechts. Er stirbt 1824 in seiner Heimatstadt.
Stand: 11.04.05