Sein Märchen für Erwachsene - "Der kleine Prinz" - ist ein ewiger Welt-Bestseller. Die wehmütige und philosophische Kritik an der modernen Erwachsenenwelt schreibt Saint-Exupéry 1942 im Exil in New York. Ein Jahr später geht er mit der amerikanischen Armee erst nach Nordafrika, dann nach Korsika, um an der Befreiung Frankreichs teilzunehmen. Der Pilot ist eigentlich schon zu alt für Flugeinsätze mit der neuen "Lightning 38", dem damals schnellsten Jagdflugzeug. Trotzdem startet er noch zu Aufklärungsflügen, zuletzt am 31. Juli 1944. Die Maschine verschwindet, die Absturzursache bleibt ungeklärt.Geboren wird Antoine-Jean-Baptiste-Marie-Roger de Saint-Exupéry am 29. Juni 1900 in Lyon. Er entstammt einem der ältesten französischen Adelsgeschlechter. Im Militärdienst entdeckt Saint-Exupéry seine Leidenschaft für das Fliegen. 1926 übernimmt er die Postlinie zwischen Toulouse, Casablanca und Dakar im offenen Doppeldecker. Drei Jahre später ist er Direktor der "Aeroposta Argentinia" in Buenos Aires. In diesen Jahren beginnt er auch zu schreiben: "Südkurier" und "Nachtflug" erzählen das Abenteuer Fliegerei als Abenteuer des Lebens. Abenteurer bleibt auch der Grafensohn: 1934 stürzt er bei einem Rekordflug über der Sahara ab, bleibt tagelang in der Wüste verschollen. 1939 überquert er in neuer Rekordzeit den Atlantik. In seinen späteren Büchern "Wind, Sand und Sterne", "Die Stadt in der Wüste" kehrt er immer wieder in die Wüste zurück.
Auch seinen "petit prince" trifft er dort. Der kleine Bewohner eines winzigen Asteroiden lehrt den Piloten, das Leben mit dem Herzen zu sehen, denn das Wesentliche sei "für die Augen unsichtbar". Der Dichter des kleinen Prinzen bleibt in Herzensangelegenheiten stets getrieben und unglücklich. Aus seiner Ehe mit der Salvadorianerin Consuelo Suncin flieht er in immer neue Affären und schließlich in den Krieg. "Was bin ich denn, wenn ich nicht teilhabe", sagt er vor seinem letzten Flug.
Stand: 29.06.05