Für seine Fans in Europa waren der Marihuana-Duft im Konzertsaal, die Dreadlocks und die Reggae-Rhythmen einfach super entspannend. Für Bob Marley und seine Anhänger in Jamaika waren sie weit mehr: Das Rauschmittel, die wilden Haare und die Musik verkünden den Glauben der Rastafari. Ihr spiritueller Führer ist der äthiopische Kaiser Haile Selassie, mit bürgerlichem Namen Ras Tafari. Einst soll er die schwarzen Nachfahren der Sklaven zurück nach Afrika führen. Marley nutzt Rasta-Kult und Reggae, um weltweit von den Armen der Karibik und ihren Hoffnungen zu singen: "Get up, stand up for your rights!"Bob, eigentlich Robert Nesta, ist der Sohn eines britischen Offiziers und einer einheimischen Sängerin. Er wird am 6. Februar 1945 in St. Ann geboren und wächst im Schwarzenghetto der Hauptstadt Kingston auf. 1963 gründet er 'The Wailers', seine Frau Rita Wailer ist Sängerin in der Band. Über Jahre formt er aus Jamaikas Ska und afroamerikanischer Musik den neuen Reggae. 1974 erlebt er den internationalen Durchbruch. Mit "I shot the Sherriff " und "No Woman No Cry" wird er zum ersten großen Rockstar aus der Dritten Welt. Zwei Jahre später verlässt er Jamaika, nachdem ein enttäuschter Anhänger auf ihn geschossen und ihn dabei schwer verletzt hat. Der Musiker lebt nun meist in London und Miami.
Noch eimal kehrt Marley nach Jamaika zurück, weil unter seinem Einfluss ein Friedensschluss zwischen politisch verfeindeten Gruppen zustande kam. Am 2. Februar 1978 feiert er mit 30.000 Zuschauern das Ende der Gewalt. Für seine vorausgegangene Kampagne "One World - One Love" erhält er den Friedenspreis der UNO.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere erkrankt Marley an einem Gehirntumor. Er lässt sich in einer bayerischen Spezialklinik behandeln - vergeblich. Bob Marley stirbt am 11. Mai 1981 in einem Krankenhaus in Miami. Eigentlich wollte er hier nur zwischenlanden und nach Jamaika weiterreisen. Als er dort beerdigt wird, tanzen 100.000 Fans zu seiner Musik.
Stand: 06.02.05