Zur Welt kommt sie am 21. April 1926 im Londoner Stadtteil Mayfair, als älteste Tochter von Elizabeth Bowes-Lyon und des späteren Königs Georg VI. Da trägt sie noch den Titel "Her Royal Highness Elizabeth of York".
Zu diesem Zeitpunkt kann noch niemand ahnen, dass Elizabeth von York einmal den Buckingham Palace beziehen wird, um Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland zu werden – und Königin so exotischer Länder wie Jamaika, Papua-Neuguinea oder Tuvalu im Pazifischen Ozean. Denn bei ihrer Geburt steht sie in der Thronfolge nur auf Platz drei.
Aber 1936 dankt Elizabeths Onkel Edward VIII. nach nur zehn Monaten Amtszeit ab, um die zweimal geschiedene bürgerliche US-Amerikanerin Wallis Warfield heiraten zu können. Mit der Krönung ihres Vaters wird Elizabeth zur "Heiress Presumptive", zur "voraussichtlichen" Thronfolgerin. Als Georg VI. 1951 stirbt, proklamiert man sie noch am selben Tag zur Königin.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sie sich im Baumhaushotel "Treetops" in Kenia – auf einer ihrer vielen Reisen. Noch vor Papst Johannes Paul II. ist die Queen das am weitesten gereiste Staatsoberhaupt der Weltgeschichte. Und sie ist seit 1953/54 der erste Monarch, der den Globus in seiner Gesamtheit umschifft hat. Ihrem Onkel Edward VIII. wirft die Queen später vor, mit seiner Abdankung seine Pflicht dem Königreich gegenüber verletzt zu haben. Sie selbst schwört, ihr Privatleben zurückzustellen und sich ganz dem Dienst am Commonwealth zu verschreiben: "dem Dienst an der großen Familie des Empire, zu der wir alle gehören".
Lange plätschert die Regierungszeit der Monarchin fast ohne Aufregung dahin. Ab den neunziger Jahren dann droht die britische Monarchie plötzlich in Skandalen zu versinken. Immer wieder machen Gerüchte die Runde, dass Ehemann Prinz Philipp, den sie 1947 geheiratet hat, mehrmals fremdgegangen sei. Drei ihrer vier Kinder sind geschieden, die Enkelkinder unterhalten Medien und Untertanen mit wilden Partys.
Die größte Krise ihrer Amtszeit aber ist das Ende der Ehe zwischen Prinz Charles und Prinzessin Diana, die nach ihrem Tod in einem Pariser Autotunnel von der Presse endgültig zur Märtyrerin eines kaltherzigen britischen Herrscherhauses hochstilisiert wird. Insgesamt tun diese Vorfälle der Popularität von Elizabeth II. aber keinen Abbruch. Seit 55 Jahren ist sie beliebte Königin. Ihr Titel ist längst ein Markenzeichen: Wer heute von "der Queen" spricht, der meint ganz unmissverständlich sie.
Stand: 21.04.06