Mittlerweile erscheint sie jeden Sonntag 1,9-millionenfach zum Preis von einem Euro und 40 Cent. Am 29. April 1956 kostet die erste "Bild am Sonntag" 40 Pfennig und wird immerhin schon 500.000 Mal gedruckt. Axel Springer will mit der Sonntagsausgabe seiner "Bild" ein Format zwischen Zeitung und Magazin etablieren. Erster Chefredakteur des Blattes, das am Kiosk und am Zeitungskasten zu haben ist, wird Rudolf Michael. Der heutige Chefredakteur Claus Strunz nennt das "Agenda Setting" als Hauptziel der Zeitung: "Am Sonntag kann man Themen forcieren, die in der Woche die Diskussion bestimmen." So tritt die Sonntags-"Bild" zum Beispiel 2004 Spekulationen um eine kommende Pkw-Maut los und spekuliert 1995 über CDU-Pläne zur Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Die BamS, wie das 100-Seiten-Blatt kurz genannt wird, wirbt zeitweise mit dem Slogan "mehr Bums". Dabei enthält sie deutlich weniger "Sex and Crime" als die wochentägliche "Bild". Das liegt an ihrem Erscheinungstermin, wie Claus Strunz sagt: "Wir sind nicht die besseren Menschen, wir haben nur den besseren Tag." Die relative Zurückhaltung bei Boulevard-Aufregern macht die BamS durch ihren Sportteil wieder wett. Viele Kunden kaufen sie hauptsächlich, weil sie das Bundesligageschehen vom Samstag ausführlich abbildet.Stand: 29.04.06