Seit 1939 haben sie gegen faschistische Besatzer gekämpft, erst gegen die Italiener, dann gegen die Deutschen: Nach dem Krieg übernehmen kommunistische Partisanen in Albanien die Macht. Am 11. Januar 1946 ruft ihr Führer Enver Hodscha in Tirana die Volksrepublik aus.
Hodscha ist ein glühender Verehrer Stalins. Er will in dem kleinen Balkan-Staat an der Adria einen Kommunismus in Reinform errichten. Dabei wird er im Laufe der Jahre immer einsamer: Zunächst lehnt er sich eng an das benachbarte Jugoslawien an. Aber als Tito dort ab 1948 einen unabhängigen Sozialismus anstrebt, bindet sich Albanien direkt an die UdSSR. Dort setzt jedoch bald die vorsichtige Entstalinisierung ein, für Hodscha eine Verwässerung der reinen Lehre. 1961 bricht er die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion ab und verbündet sich mit Maos China. Maos Kulturrevolution macht Hodscha begeistert mit. Er bekämpft nicht nur die politische Opposition und "reinigt" die Partei, sondern unterdrückt vor allem auch die Religionen: Moscheen und Kirchen werden geschlossen, islamische, katholische und orthodoxe Geistliche massenhaft verhaftet und vielfach hingerichtet. Es ist verboten, in Bibel oder Koran zu lesen, sogar ein Gebet am Grab der Angehörigen wird bestraft. 1967 erklärt Hodscha Albanien zum ersten atheistischen Staat der Welt. Das Wort "Gott" wird per Gesetz durch "Natur" ersetzt.
Als sich China 1974 zunehmend westlichen Einflüssen öffnet, bricht Hodscha auch mit dem letzten "großen Bruder". Albanien wählt die politische Isolation, nimmt als einziger europäischer Staat nicht an den KSZE-Konferenzen teil. Versuche, das isolierte Land zu modernisieren, unternimmt der Diktator weiterhin. Den Analphabetismus kann er weitgehend beseitigen. Die Bevölkerung wächst in der Ära Hodschas von einer auf drei Millionen Einwohner. Ihr Lebensstandard bleibt einer der niedrigsten in Europa.
Als Hodscha 1985 stirbt, hält sich das Regime zunächst. Erst der Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa reißt 1990 auch die Volksrepublik Albanien mit. Vor allem die Studenten an Albaniens einziger, von Hodscha gegründeten Universität erzwingen die ersten freien Wahlen. Seit 1991 heißt das Land "Republik Albanien".
Stand: 11.01.06