"40.000 Kinder sterben am Tag, eine Viertelmillion jede Woche. 14 Millionen jedes Jahr. Ein Kind alle zwei Sekunden. An jedem Tag, in jeder Woche, in jedem Jahr", heißt es in einem Unicef-Werbespot aus den frühen 90er Jahren. Noch immer sterben Millionen Kinder in der so genannten Dritten Welt an Masern, Aids oder Hunger.
Das kann auch die Kinderrechte-Charta, die am 20. November 1959 von den Vereinten Nationen verabschiedet worden ist, bis heute nicht verhindern. Sie fordert unter anderem eine gesunde Ernährung und eine ausreichende medizinische Versorgung. In der Charta werden weitere Rechte der Kinder postuliert: Sie haben ebenso Anspruch auf Gleichheit, einen Namen, eine Staatsangehörigkeit, auf Liebe, Verständnis und Fürsorge.
Seit dieser UN-Erklärung ist der 20. November weltweit der Tag der Kinderrechte. Historischer Vorläufer der Deklaration ist die so genannte Genfer Erklärung – eine Zusammenstellung von Kinderrechten, die die britische Pädagogin Eglantyne Jebb 1924 dem Völkerbund überreicht hatte.
Die UN-Kinder-Charta von 1959 ist ein politisch unverbindliches Schriftstück. Erst 30 Jahre später erhalten die Kinderrechte mehr Gewicht: 1989 verkündet die Unicef-Sonderbotschafterin Audrey Hepburn in New York die Kinderrechts-Konvention: "Dem Kind soll im Sinne von Freiheit und Würde sozialer Schutz gewährt werden."
Dennoch werden Kinder bis heute ausgebeutet, misshandelt und missbraucht: Kinderarbeit in Guatemala, Kinderhandel in Kambodscha, Kinderprostitution in Thailand, Kindersoldaten im Kongo. Noch immer ist das Menschenrechts-Dokument nur ein Wertekatalog, an dem sich die Staaten lediglich orientieren sollen. Sanktionsmöglichkeiten auf internationaler Ebene gibt es nicht, auch wenn - bis auf die USA und Somalia - alle Staaten der Erde die Kinderrechtskonvention unterzeichnet haben.
Stand: 20.11.04