Als die Münchner Autorin und Bildhauerin Ellis Kaut im Skiurlaub mit Zipfelmütze und roter Nase durch den Schnee stapft, fällt ihrem Mann spontan der Kosename "Muckl" ein. 1961 sucht Kaut nach einer Idee für ein Kinder-Hörspiel. Da kommt ihr als erstes der Spitzname wieder in den Sinn. Aus "Muckl" wird "Pumuckl", aus der Zipfelmütze eine Struwwelmähne. Nur die rote Nase bleibt.
Am 21. Februar 1962 wird die Serie rund um den eigentlich unsichtbaren, frechen Hausgeist, der am Leimtopf des Schreinermeisters Eder kleben bleibt und fortan von diesem gesehen werden kann, im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt. Für den Kinderfunk - und später für das Kinderfernsehen - wird "Pumuckl" zu einer festen Institution. In rund 90 Hörspielen, drei Fernsehserien und drei Spielfilmen darf er sein Unwesen treiben. Inzwischen hat Pumuckl sogar eine eigene TV-Sendung. Bis nach Brasilien und China ist er bekannt.
Später trägt der Schauspieler Gustl Bayrhammer als Meister Eder maßgeblich zum TV-Erfolg der Serie bei. Von der ersten Hörspielfolge an leiht Hans Clarin dem Kobold seine piepsig-kratzig verzerrte Stimme. Über 40 Jahre haucht er Pumuckl auch auf Schallplatten, im Fernsehen und im Kino Leben ein. Angeblich ruiniert er sich dabei die Stimmbänder. Als Clarin im August 2005 stirbt, wird Pumuckls Stimme im dritten Kinofilm durch die eines anderen Schauspielers ersetzt. Das Publikum straft den Stimmwechsel mit Missachtung und bleibt der Kinokasse fern.
Eigentlich ist Pumuckl "ein Nachkomme der Klabautermänner, die auf allen sieben Meeren und 17 und drei Segelschiffen leben". Mit Hans Clarin aber hat die Figur eindeutig einen anderen Vater. Laut einem Gerichtsbeschluss von 2006 dürfen sich sogar gleich zwei Frauen seine Mutter nennen: Neben der Autorin Ellis Kaut ist dies die Illustratorin Barbara von Johnson. Sie gab dem Kobold in den ersten Büchern die Gestalt, bevor Kauts Schwiegersohn Brian Bagnall das Zeichnen fürs Fernsehen übernahm.
Stand: 21.02.07