Stichtag

14. Juni 2008 - Vor 10 Jahren: Brücke über den Großen Belt wird freigegeben

Königin Margarethe gibt das Signal. Kurz nach zwölf Uhr durchtrennt die dänische Monarchin am 14. Juni 1998 das rot-weiße Band - nicht mit der Schere, sondern mit ihrer Limousine, die das Kennzeichen "Krone 2" trägt. Damit ist die Storebaelt-Brücke über den Großen Belt freigegeben, jene bis zu 30 Kilometer breite Wasserstraße zwischen Ostsee und Kattegat. Der Belt trennt die beiden großen dänischen Inseln Fünen und Seeland voneinander. Vom Westen her führt die Fahrt von Fünen über eine auf Betonsockeln ruhende, 6,6 Kilometer lange Auto- und Eisenbahnbrücke nach Sprogoe, einer kleinen Insel im Belt. Von dort spannt sich die Ostbrücke nach Seeland: die größte Hängebrücke Europas und die zweitgrößte der Welt.

Die Spannweite der Ostbrücke zwischen den 254 Meter hohen Pfeilern beträgt 1.624 Meter. Vom Meeresgrund aus gemessen sind die Pfeiler insgesamt 281 Meter hoch, fast so hoch wie der Eiffelturm in Paris. Die Stahlseile, die sich über diese so genannten Pylone spannen, tragen eine leicht gewölbte, 6,8 Kilometer lange Fahrbahn. Diese verläuft knapp 70 Meter über der Wasseroberfläche. Die Haupttrageseile der Hängebrücke bestehen aus jeweils 19.000 versponnenen, etwa einen halben Zentimeter dicken Stahldrähten. Die Ostbrücke wird nur von Autos befahren. Die Züge werden auf diesem Teil der Strecke durch einem Eisenbahntunnel geleitet. Wegen der Schwingungen der Hängebrücke ist es zu gefährlich, Züge darauf fahren zu lassen.

Der Bau der Storebealt-Brücke hat neun Jahre gedauert. Schon im 19. Jahrhundert gibt es erste Überlegungen, die beiden großen Inseln zu verbinden. Aber erst 1986 beschließt das dänische Parlament, diese Pläne umzusetzen. Gekostet hat der Bau der Verbindung fast drei Milliarden Euro. Früher hat die Überfahrt von Fünen nach Seeland mit der Fähre gut eine Stunde gedauert. Mit dem Auto kann die Strecke nun in rund zehn Minuten zurückgelegt werden. Je nach Autogröße fallen 29 oder 44 Euro Maut an.

Stand: 14.06.08