Stichtag

23. Mai 2004 - Vor 20 Jahren: Mit einer Ariane-Rakete startet die kommerzielle Raumfahrt

Der Lärm ist ohrenbetäubend, als die 210 Tonnen in den bewölkten Abendhimmel abheben. Ganz kurz erstrahlt der Urwald rund um die Abschussrampe in Kourou in gleißendem Licht, dann ist die knapp 50 Meter große Rakete Ariane samt Feuerschweif schon hinter den Wolken verschwunden. Eine Viertelstunde später können die europäischen Raumfahrtspezialisten in Französisch-Guayana und die jenseits des Atlantiks aufatmen: Der Satellit "Spacenet 1" hat seine Umlaufbahn erreicht. Zuvor hieß es noch zittern, zweimal musste der Countdown wegen technischer Probleme abgebrochen werden.

Mit der Firma "Arianespace" wollen die Europäer im sich abzeichnenden Weltraumgeschäft mitmischen. Vor allem für die wachsenden Telefon- und Fernsehmärkte werden Satelliten gebraucht, und die müssen ins All befördert werden. Arianespace, nomen est omen, setzt dabei auf die europäische Trägerrakete Ariane. Die ist günstig und eine echte Konkurrenz für die Amerikaner. Als die Ariane am 23. Mai 1984 zum ersten rein kommerziellen Weltraumflug abhebt, macht sie das ausgerechnet im Auftrag eines amerikanischen Telekommunikationsunternehmens. Weitere 28 Satelliten stehen zu diesem Zeitpunkt schon in den Auftragsbüchern. Bis heute haben die Ariane-Raketen rund 200 künstliche Erdtrabanten installiert.


Stand: 23.05.04