Sie sind quietschgelb, politisch höchst unkorrekt und 450 Folgen alt: Die Simpsons. Am 17. Dezember 1989 läuft die erste reguläre Folge im amerikanischen Fernsehen: "The Simpsons Christmas Special". Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie Simpson heißen die Helden, sie sind auf den ersten Blick eine typische Mittelschichtsfamilie aus der Stadt Springfield in den USA. Vater Homer arbeitet als Sicherheitsinspektor im Kernkraftwerk. Mutter Marge ist mit blauer Turmfrisur 2,13 groß, studierte früher Kunst und räumt als Hausfrau ihrem Mann hinterher. Der liegt meist auf dem Sofa und sagt Sätze zu seiner Frau wie: "Faul auf der Couch herumliegen und Sachen in sich hineinfressen, machen keinen Spaß, wenn du es nicht siehst". Sohn Bart ist der freche Klassenclown, Tochter Lisa mit einem IQ von 159 hochbegabt. Die zweite Tochter Maggie spielt nur eine Nebenrolle, da sie (fast) nie spricht.
Matt Groening, Comiczeichner und Fernsehautor, schuf die Serie und benannte seine gelbe Fernsehfamilie nach seiner eigenen: Groenings Eltern heißen Homer und Margret, seine Schwestern Lisa und Maggie. Neben den Simpsons agieren in Springfield eine Menge an Nebenfiguren: zum Beispiel der bibeltreue Nachbar Ned Flanders; der gierige Betreiber des Atomkraftwerks, Charles Montgomery Burns und der indische Supermarkt-Angestellte Apu Nahasapeemapetilon. Viele Folgen stecken voller Anspielungen auf die Alltagskultur in den USA, auch voller Seitenhiebe auf sich selbst als Serie: "Zeichentrickfilme vermitteln gar nichts, da geht’s nur darum Heiterkeit zu verbreiten, indem Leute sich weh tun und auf die Schnauze fliegen", sagt Bart Simpson in einer Folge.
Ausgerechnet der konservative Fernsehsender Fox des Medienmoguls Rupert Murdoch strahlt die Serie aus: Böse und zynisch rechnet sie mit dem amerikanischen Lebensstil und dem amerikanischen Traum ab. Mit Mitteln der Satire und der Übertreibung übt die Serie Kritik an religiösen Eiferern, Waffennarren, Umweltzerstörern, Fitness-Gurus, Fernseh-Junkies, Konsumverrückten und Spießern. Gerade wegen ihrer sozialkritischen Grundhaltung erhielt sie viel Lob und zahlreiche Auszeichnungen.
Stand: 17.12.09