Mit elf Jahren gibt sie Klavierkonzerte im Leipziger Gewandhaus, mit 15 komponiert sie ihr erstes Klavierkonzert: Clara Wieck, am 13. September 1819 in Leipzig geboren, wird eine Zukunft als weiblicher Mozart prophezeit. Aber dann verliebt sie sich in den unbekannten Komponisten Robert Schumann, heiratet ihn mit 21 Jahren. Sie wird Mutter - acht Mal in vierzehn Jahren. Sie darf kein Klavier üben, wenn es Robert beim Komponieren stört. Sie gibt ihre Karriere auf. Robert Schumann ist kränklich und verdient nie genug, um die Familie zu unterhalten. Er zieht mit der Familie von Dresden nach Wien, nach Berlin, nach Düsseldorf.
Als ihr Mann stirbt, ist Clara Schumann 36 Jahre alt. Sie nimmt ihre Tätigkeit als Klaviervirtuosin wieder auf, um die Kinder zu ernähren. Die müssen bei Verwandten bleiben, während sie rastlos ganz Europa bereist. Komponieren kann sie nur ganz nebenbei, wie in ihrer Zeit als Ehefrau. Sie stirbt am 20. Mai 1896, im Alter von 76 Jahren. Clara Schumanns Kompositionen kennen fast nur Experten. Auch in ihrer Wirkungsgeschichte steht sie im Schatten ihres Mannes.
Berühmt wird sie schließlich posthum, und zwar wegen des Geldes: Die Frau, die sich verbrauchte, um ihren Kindern ein Auskommen zu sichern, zierte die Zehn-Mark-Scheine der Bundesrepublik - bis 2002 der Euro kam.
Stand: 13.09.04