Auch wenn es immer wieder behauptet wird: Die Taschenuhr hat er nicht erfunden. Tragbare Uhren gibt es schon vor seiner Zeit, zum Beispiel in Italien. Dennoch ist der Nürnberger Handwerker Peter Henlein einer der ersten, der sie am Anfang des 16. Jahrhunderts meisterhaft herstellen kann. Ihm gelingt es, das Uhrwerk zu miniaturisieren und die Gewichte, die damals die mechanischen Räderuhren antreiben, durch eine Feder zu ersetzen. Dieser Federzugantrieb, der bereits im 15. Jahrhundert bekannt ist, ermöglicht es, kleine Zeitmesser immer und überall bei sich zu tragen.
Geboren wird Peter Henlein irgendwann zwischen 1479 und 1490. Über seine Jugend und Lehrzeit ist nichts Genaues bekannt. In einer Nürnberger Urkunde steht, dass er 1504 zusammen mit zwei Handwerkskollegen einen Schlosser tötet und anschließend ins Kloster flieht. Doch schon bald bringt er es mit seiner Handwerkskunst zu Ansehen und Wohlstand. Am 16. November 1509 wird er nach bestandener Prüfung Meister des Nürnberger Schlosserhandwerks. Im Auftrag der Stadt fertigt Henlein mehrere tragbare Uhren an - teilweise mitsamt Gehäuse. Dafür baut er das Uhrwerk in eine kleine Schmuckdose ein, den so genannten Bisamkopf. Seine Zeitmesser funktionieren alle mit Federzugantrieb, schlagen jede Stunde und laufen mit einem Mal Aufziehen fast zwei Tage lang. Die älteste erhaltene Taschenuhr - das Nürnberger Ei - stammt jedoch nicht von Peter Henlein. Sie entsteht erst nach seinem Tod im Sommer 1542.
Stand: 16.11.04