Geboren wird er am 21. August 1904 in Red Bank, New Jersey, als William Allan. Aber als Jugendlichen nennen ihn seine Freunde nur "Bill". Bill ist ein notorischer Sitzenbleiber, der die Schule hasst und den Ragtime liebt. Ab 1923 spielt er Klavier in Stummfilmkinos, erst im Heimatort, dann in New York und schließlich in Kansas City. Hier baut er seine erste Bigband auf - und seine Mitspieler kennen ihn jetzt nur noch als "Count", den Grafen. Basie findet das angemessen: Schließlich heißen die Großen des Jazz King Oliver, Duke (Fürst) Ellington, Baron Lee oder Earl Hines. Auch der Name seines ersten Orchesters untermauert den Anspruch: "Count Basie and his Barons of Rhythm".In den Adel der Bigbands aufgenommen wird Basies Truppe erst Jahre später durch den New Yorker Produzenten John Hammond. Er schickt die Band aus Kansas in die großen Konzerthäuser von New York und Chicago. Ende der 30er-Jahre ist Basie neben Duke Ellington der bekannteste Bandleader in den USA. Er dirigiert seinen schnörkellosen Swing, der bald Schule macht, stets vom Klavier aus. 1940 spielt er in North Carolina vor 25.000 Zuhörern. 1944 verkauft er mehr als drei Millionen Schallplatten.
Nach dem Krieg spürt Basie, dass die große Zeit der Bigband-Musik vorbei ist. 1950 löst er sein Orchester auf, macht aber kurze Zeit später mit einer neuen Crew weiter. In den 60er Jahren reist er zu Konzerten nach Europa und Japan und engagiert sich in seiner Heimat für die Bürgerrechtsbewegung. Er spielt zur Amtseinführung von John F. Kennedy. Als Buzz Aldrin am 20. Juli 1969 den Mond betritt, stellt der Astronaut seinen mitgebrachten Kassettenrekorder an. Im luftleeren Raum ertönt "Fly Me To The Moon". Sänger: Frank Sinatra. Musiker: Count Basie und Band.
Der Graf des Swing stirbt im April 1984 im Alter von 79 Jahren.
Stand: 21.08.04