Stichtag

14. Januar 2005 - Vor 130 Jahren: Albert Schweitzer in Kayersberg geboren

Als der Pfarrerssohn Albert Schweitzer am 14. Januar 1875 im elsässischen Kayersberg geboren wird, sind ihm gleich mehrere Begabungen mit in die Wiege gelegt. Er hätte als Philosoph Karriere machen können -  oder als Theologe, als Musiker oder auch als Musikwissenschaftler. Seine Doktorarbeit, eine kritische Bestandsaufnahme der Forschung zum Leben Jesu, erregt 1906 Aufsehen. Außerdem spielt er sehr gut Orgel und veröffentlicht eine Biografie über Johann Sebastian Bach.

Aber Schweitzer will kein Genie werden, sondern Menschen helfen. Dafür erwirbt der Theologieprofessor 1913 seinen dritten Doktortitel: den der Medizin. Als Arzt reist er noch im gleichen Jahr zusammen mit seiner Frau, der Krankenschwester Helene Breslau in den Kongo. Hier baut er in Lambarene im heutigen Gabun, mitten im Urwald, eine Klinik auf, später eine große Leprastation. Helfern wie Patienten will er vermitteln, was sein Lebensmotto wird: "die Ehrfurcht vor dem Leben".
Den Kontakt zur Welt bricht der Urwalddoktor nicht ab. Er veröffentlicht Bücher über seine Ethik. Er bereist Europa und Amerika, um mit Orgelkonzerten Geld für seine Station zu verdienen. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagiert er sich zusammen mit Albert Einstein gegen die atomare Bewaffnung. Die  USA erklären ihn dafür zur unerwünschten Person. 1952 erhält er den Friedensnobelpreis. Schweitzers Lebensmittelpunkt bleibt die kleine Siedlung nahe des Ogowe-Flusses. Hier heilt, baut, organisiert er, spielt abends Klavier, schreibt bis in die Nacht. Der 90-Jährige arbeitet noch bis eine Woche vor seinem Tod am 4. September 1965.

Stand: 14.01.2005