Gemälde der UFO-Funde in New Mexico

Stichtag

8. Juli 1947 – Nachricht von UFO-Funden in Roswell

Roswell ist ein verschlafenes Nest mitten in der Wüste des US-Staats New Mexico. Im Juni 1947 findet ein Farmer hier Trümmerteile, die er für Überreste eines Wetterballons hält. Einen Monat später meldet er dem örtlichen Sheriff seinen Fund.

Am 8. Juli 1947 vermelden US-amerikanische Medien unter Berufung auf die US-Armee, in Roswell sei ein unbekanntes Flugobjekt notgelandet. Einen Tag später dementiert die Pressestelle des Militärs: Bei den gefundenen Trümmern handle es sich lediglich um die Überreste eines Wetterballons. Zeugen werden zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet. Aber es ist zu spät, die Sensationsnachricht ist schon in der Welt.

Aliens mit Schuppenkörpern

Mitte der 40er Jahre sind Meldungen von UFOs in den USA keine Seltenheit. Zwei Wochen vor dem Medienrummel um die Roswell-Funde berichtet ein Hobbypilot von der Sichtung untertassenförmiger Flugobjekte im US-Bundesstaat Washington: Der Begriff der "fliegenden Untertasse" wird geprägt. Im Anschluss daran finden sich landesweit Menschen, die behaupten, ebenfalls Raumfahrzeuge von Außerirdischen am Himmel gesichtet zu haben.

Bald wächst Gras über die Roswell-Sache. Aber die Art und Weise, wie die US-Armee damals versucht hat, den Vorfall zu vertuschen, macht Sensationsreporter in den 70er Jahren wieder neugierig. Sie machen Zeugen ausfindig, die von einem unbekannten Material berichten, das man in Roswell gefunden habe – und das zu einem organischen Raumschiff ohne Armaturen im Innern gehören soll. Plötzlich ist auch von Insassen die Rede, die die Militärs verschwiegen hätten.

Der ehemalige NASA-Mitarbeiter Clark McClelland heizt die Spekulationen besonders an. Kein Geringerer als Raketenpionier Wernher von Braun sei am Fundort und irritiert von den alluminiumfarbigen, extrem dünnen und extrem reißfesten Trümmern gewesen, gibt er zu Protokoll. Die in Roswell "geborgenen Leichen waren klein, zerbrechlich und hatten große Köpfe", habe von Braun ihm gesagt. "Die Haut war grau und hatte die Konsistenz von Reptilien."

Codename "Mogul"

Schließlich wird auch den US-Behörden der Fall zu bunt. Mitte der 90er Jahre ordnen sie eine Auswertung der Archivmaterialien an. Der erste Bericht lässt belegt, dass es sich bei den Überresten von Roswell nicht um einen Wetterballon gehandelt hat.

Vielmehr finden sich in den Archiven Trümmer eines streng geheimen Militärprojekts mit dem Codenamen "Mogul", mit dessen Hilfe die USA in der Frühzeit des Kalten Krieges aus luftiger Höhe russische Raketen aufzuspüren hoffte.

Eingefleischte Ufologen überzeugt diese Erklärung bis heute nicht.

Stand: 08.07.2012

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