"Der Weltraum, unendliche Welten" - mit diesen Worten starten am 28. September 1987 im US-Fernsehen auch die neuen Folgen der Serie "Raumschiff Enterprise" - unter dem Titel "The next Generation" ("Die nächste Generation"). Wie schon das Vorgänger-Modell ist die neue, achtmal größere "Enterprise" viele Lichtjahre von der Erde entfernt unterwegs, um fremde Welten, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen zu entdecken.
Auch bei der Besatzung hat sich einiges verändert: Während in den ersten, von 1966 bis 1969 produzierten "Enterprise"-Folgen der schlagkräftige Captain Kirk, der Vulkanier Mr. Spock und der Beam-Spezialisten Scotty zu den Stars der Serie gehörten, tritt eine komplett neue Mannschaft an. Sie wird vom kahlköpfigen Captain Picard angeführt. Die Crew ist nach galaktischen Maßstäben multikulturell zusammengesetzt. Sie besteht aus Menschen, menschenähnlichen Außerirdischen und Androiden, also Robotern.
Vollständige Kontrolle über Drehbücher
Ideengeber der "The next Generation"-Staffel, die später in der Bundesrepublik Deutschland als "Das nächste Jahrhundert" betitelt wird, ist nach wie vor Gene Roddenberry. Der US-Drehbuchschreiber, Film- und Fernsehproduzent und Schöpfer von "Star Trek" - so der Originaltitel der Serie, ist mit seinen zweiten Sternenflotten-Folgen zufriedener als mit den ersten. "Die 'Star-Trek'-Serie der 1960er Jahre entsprach nicht vollständig Genes Vision, da wurde ihm zu viel von außen hineinregiert", sagt Richard Arnold, Roddenberrys langjähriger Mitarbeiter und Freund. Bei der nächsten Generation von "Star Trek" habe er die 100 Prozent Kontrolle über die Drehbücher gehabt.
Begonnen haben die Dreharbeiten im Sommer 1987 mit einer extralangen Pilotfolge. "Das Studio beschloss: 'Wir wollen nicht 60, wir wollen 90 Minuten'", erinnert sich Arnold. "Und dann sagten sie: 'Nicht 90 Minuten, sondern zwei Stunden.'" Roddenberry habe deshalb das Drehbuch an nur einem Wochenende umschreiben müssen. "Es kamen immer noch Figuren dazu, die nicht im Originalskript standen." Der Dreh der Pilotfolge habe einen Monat gedauert. "Normalerweise bekommst du sieben, vielleicht acht Tage für eine Episode", so Arnold.
178 erfolgreiche Episoden
Bei ihrer Fernsehpremiere klärt die neue Crew der "Enterprise" nicht nur das Geheimnis einer abgelegenen Weltraumstation, sondern macht auch Bekanntschaft mit "Q", einem mächtigen und wandelbaren Wesen aus einem anderen Universum. Friedlich und respektvoll neue Welten entdecken und dabei allen Fremden grundsätzlich freundlich begegnen - das hält Arnold für die humanistische Botschaft der "Enterprise"-Abenteuer, ganz im Sinne ihres Erfinders Roddenberry.
In Deutschland beginnt die Erstausstrahlung von "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" im September 1990 im ZDF. Die insgesamt 178 Episoden, die bis 1994 produziert werden, sind weltweit erfolgreicher als die der Vorgänger-Serie der 1960er Jahre. Ihr Erfolg ist auch deutlich größer als die später folgenden "Enterprise"-Serien wie "Deep Space Nine" und "Voyager", die nach dem Tod von Roddenberrys 1991 entstehen.
Stand: 28.09.2012
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