Henry Ford, Amerikanischer Autounternehmer

Stichtag

30. Juli 1863 - Henry Ford wird geboren

Er macht das Autofahren erschwinglich: Henry Ford revolutioniert Anfang des 20. Jahrhunderts die Automobilproduktion, indem er das Fließband einführt. Zunächst bringt er 1908 das "Model T" auf den Markt. Die einfache Konstruktion des Wagens ermöglicht die Zerlegung der Fertigung in viele kleine Arbeitsschritte: Auch ungelernte Arbeiter können mit einfachen Handgriffen das "Tin Lizzy" ("Blechliese") genannte Fahrzeug zusammensetzen. Ab 1913 werden die ersten Einzelteile am laufenden Band zusammengefügt. Ein Jahr später ist die Fließbandproduktion bei Ford fest etabliert. Dadurch sinkt der Stückpreis des "Models T" um mehr als die Hälfte.

Chefingenieur bei Edison

Geboren wird Henry Ford am 30. Juli 1863 in einfachen Verhältnissen im ländlichen Wayne County im Bundesstaat Michigan. Seine Eltern sind aus Irland eingewandert und besitzen einen gut gehenden Landwirtschaftsbetrieb. Mit 15 Jahren fliegt Henry von der Schule und absolviert in Detroit bis 1882 eine Mechanikerlehre. Zunächst will er Uhren als Massenware herstellen. Doch er muss auf der väterlichen Farm helfen. Später gründet er eine Sägerei und ein Geschäft für Landmaschinen, beides ohne Erfolg.

Mit 27 Jahren nimmt Ford eine Mechanikerstelle im Detroiter Elektrizitätswerk von Thomas Edison an und steigt zum Chefingenieur auf. In der Freizeit bastelt er in seiner Werkstatt an einem Benzin betriebenen Wagen. 1896 ist sein erster Zweitakter fertig. Sieben Jahre später gründet er die "Ford Motor Company". Nach einem zögerlichen Start schafft er mit dem "Model T" den Durchbruch. Bis 1927 wird das Auto weltweit mehr als 15 Millionen Mal verkauft. Er richtet mit dem "River Rouge" einen riesigen Industriekomplex ein. Dort bringt er vom Stahlwerk bis zur Lackiererei alles an einem Ort unter.

Orden von Hitler

Fords unternehmerische Leistung ist unbestritten, seine politischen Ansichten sind jedoch widersprüchlich und teilweise menschenverachtend. 1915 will er beispielsweise den Ersten Weltkrieg stoppen, indem er mit einem Schiff nach Europa fährt, um die Politiker zur Einstellung der Kämpfe zu bewegen. Nach dem Scheitern der Mission stellt er seine Fabriken auf Kriegsproduktion um. Bald danach werden die Nazis in Deutschland auf Fords antisemitische Gesinnung aufmerksam: Er hatte in den 1920er Jahren ein Buch mit dem Titel "Der internationale Jude" herausgebracht. Adolf Hitler gilt als erklärter Bewunderer des Autopioniers, verleiht im das "Großkreuz des deutschen Adlers" und fördert das Fordwerk in Köln. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges warnt Ford jedoch erneut vor einer Verstrickung der USA in die Kämpfe. Nach dem Kriegseintritt seines Landes 1941 stellt er wie bereits im Weltkrieg zuvor seine Werke auf Kriegsproduktion um.

Mit 55 Jahren gibt Ford den Vorsitz seiner Firma an seinen Sohn Edsel ab, um sich - allerdings erfolglos - politischen Ambitionen zu widmen. Als Edsel 1943 überraschend bei einer Magenoperation stirbt, stellt sich Ford kurz vor seinem 80. Geburtstag noch einmal an die Spitze seines Unternehmens. Als er den Anforderungen nicht mehr gewachsen ist, tritt 1945 sein Enkel Henry die Nachfolge an. Zwei Jahre später, am 7. April 1947, stirbt der Autoindustrielle in Dearborn im US-Bundesstaat Michigan.  

Stand: 30.07.2013

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