"Nur wer unbequem ist, erreicht auch was." Hat Bert Donnepp Recht mit diesem Spruch, muss er ein äußerst unbequemer Zeitgenosse gewesen sein, denn er prägt Erwachsenenbildung und Medienkritik der Bundesrepublik: Donnepp gründet das erste kommunale Weiterbildungswerk der Bundesrepublik (die "insel") und sorgt für den ersten Volkshochschul-Neubau der Nachkriegszeit. Im März 1954, in der jungen Bundesrepublik laufen gerade einmal 10.000 Fernsehgeräte, veranstaltet Donnepp in Marl schon eine Tagung zum Thema "Das Fernsehen und die Volkshochschule". Anders als viele Pädagogen nimmt er das neue Massenmedium Fernsehen ernst. Er "erfindet" den Adolf Grimme Preis, benannt nach dem ersten Intendanten des damaligen NWDR, und das Adolf Grimme Institut, dessen erster Leiter er wird.
Donnepps Name ist eng verbunden mit dem westfälischen Marl. Geboren wird Bert Donnepp aber an der Elbe, am 22. April 1914 im sächsischen Rosslau. In Leipzig studiert er Philosophie, Pädagogik, Publizistik und Psychologie. Nach dem Krieg kommt er nach Marl. Die Provinzstadt am Rande des Ruhrgebiets macht Donnepp zu einem Begriff in der Bildungs- und Medienwelt, "insel" und Grimme-Institut strahlen weit über kommunale und Landesgrenzen hinaus. Donnepp ist auch im Volkshochschulverband aktiv, er sitzt im WDR-Rundfunkrat, schreibt Sachbücher, betreut Fachzeitschriften. 1979 wird er pensioniert. Kurz vor seinem Tode im Herbst 1995 ehrt ihn das Land Nordrhein-Westfalen mit dem Professorentitel. Seine Frau Inge, fünf Jahre Justizministerin in Düsseldorf, stirbt 2002.
Stand: 22.04.04
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