Stichtag

26. Mai 1905 - Aldo Gucci in Florenz geboren

Die Guccis sind alter Kaufmannsadel aus dem Viertel San Miniato in Florenz. Seit dem 15. Jahrhundert sollen sie hier ansässig sein. Aber erst Guccio Gucci im 20. Jahrhundert macht den Namen berühmt: 1921 eröffnet er die "Valigeria Guccio Gucci" für feinste Lederkoffer, 1938 eine Filiale in der eleganten Via Condotti in Rom, 1953 ein Geschäft in New York.


Zu diesem Zeitpunkt leitet längst sein Sohn Aldo die Geschäfte. Am 26. Mai 1905 geboren, hat Aldo alles, was er für die Nachfolge des Patriarchen braucht: Er gilt als dynamisch, charismatisch und charmant, oder wie es eine ehemalige Verkäuferin der Nobelmarke ausdrückt: "Er war ein Schurke." Mit 22 Jahren heiratet er die Prinzessin Irene von Griechenland. Mit ihr hat er drei Söhne.


Zusammen mit dem Handwerksmeister Capo Operaio entwirft Aldo Gucci die Accessoires, die den Namen berühmt machen: das doppelte G als Firmenlogo und die Handtasche mit dem Bambusgriff. Grace Kelly, Jackie Kennedy und Sophia Loren machen die Tasche zum Kultobjekt.

Als Firmengründer Guccio 1953 einem Herzinfarkt erliegt, beginnt der Stern des Hauses zu sinken. Zwischen Aldo, seinen Brüdern und Söhnen entbrennt ein Familienkrieg um das Erbe. Aldos Sohn Paolo zeigt den eigenen Vater schließlich sogar wegen Steuerhinterziehung an und bringt ihn für einige Monate ins Gefängnis. Am 22. Januar 1990 stirbt Aldo Gucci in Rom. Sein Neffe Maurizio hält die Hälfte des Firmenbesitzes, zieht sich jedoch 1993 aus dem Vorstand zurück. Zwei Jahre später wird er auf der Treppe vor seinem Büro erschossen - von Killern, bestellt von seiner Ex-Frau. Damit endet die Geschichte der Kaufmannsfamilie Gucci. Vom französischen Konzern PPR übernommen, kämpft das Modehaus heute ums Überleben.


Stand: 26.05.05