Es gibt sie in der Schneekugel, als Schal, als Mousepad, es gibt ein Bilderbuch über sie und die Wuppertaler Molkerei-Werke benannten sich nach ihr: Die Elefantendame Tuffi ist Wuppertals beliebtester Werbeträger - gleich nach der Schwebebahn, der sie ihre Berühmtheit verdankt.Tuffi ist zwei Jahre alt, als sie im Juli 1950 nach Wuppertal kommt. In Indien geboren, ist inzwischen der Zirkus Althoff ihr Arbeitgeber. Abend für Abend steht Tuffi in der Manege, aber sie ist auch schon in Oberhausen Straßenbahn gefahren und hat in Duisburg eine Hafenrundfahrt gemacht. In Wuppertal löst Zirkusdirektor Carl Althoff werbewirksam vier Tickets für Tuffi (immerhin 700 Kilo schwer) und lässt den Elefanten in ein Abteil bugsieren. Aber hier wird Tuffi unruhig, tritt nach Althoff, drängt die mitfahrenden Reporter gegen die Abteilwand. Althoff weiß sich nicht anders zu helfen, als dass er eine Scheibe der Bahn einschlägt und Tuffi Richtung Loch drückt. Tuffi gehorcht und springt.
Der Unfall hat nur geringe Folgen: Tuffi ist unverletzt, ihre Begleiter in der Bahn kommen mit dem Schrecken davon. Die überraschten Reporter haben nicht einmal ein Foto machen können. Nur eine Fotomontage dokumentiert später den Elefantensprung in die Wupper. Carl Althoff und Otto Buchholtz, Abteilungsleiter der Wuppertaler Verkehrsbetriebe, müssen sich vor dem Wuppertaler Landgericht wegen "fahrlässiger Transportgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung" verantworten. Ihre Geldstrafen - 150 und 300 Mark - liegen weit unter dem Werbegewinn für Zirkus und Stadt. Tuffi bleibt bis 1968 der Star bei Althoff. Dann wechselt sie zu Alexis Gruss in Paris. Dort soll sie 1989 im Winterquartier gestorben sein.Stand: 21.07.05