Rechtsanwalt, Bundesinnenminister a.D.
Geboren 1932 in Dresden.
Nach Zerstörung der Stadt 1945 Flucht nach Bayern (Tegernsee). 1950 Umzug nach Köln. Dort Abitur und Studium der Rechte sowie Beginn der anwaltlichen und politischen Tätigkeit. Gerhart Baum lebt bis heute in Köln.
Politik
Seit 1954 Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP)
1966 -1968 Bundesvorsitzender der FDP-Jugendorganisation
1972 -1994 Mitglied des Bundestages, ab 1982 u.a. Sprecher für Umwelt- und Kulturpolitik sowie für Menschenrechte
1972 - 1978 Parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium
1978 - 1982 Bundesinnenminister (zuständig u.a. für Innere Sicherheit, Umweltschutz, Reaktorsicherheit, Kultur, Sport, Öffentlicher Dienst, Katastrophenschutz,
Datenschutz, Medienpolitik, Kommunalpolitik)
Menschenrechtsarbeit (seit 1992)
1992 - 1998 Leiter der deutschen Delegation in der UNO-Menschenrechtskommission Genf
1993 Leiter der deutschen Delegation auf der Menschenrechtsweltkonferenz in Wien
2001 - 2003 UNO-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte im Sudan
seit 2003 Mitglied im Kuratorium Stiftung Menschenrechte – Förderstiftung von Amnesty International, Förderkreis Komitee Cap Anamur
seit 2006 Mitglied im Advisory Committee der internationalen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch
Aktivitäten als Rechtsanwalt - u.a.:
1962 - 1972 Mitglied der Geschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Köln und Brüssel
seit ca. 1990:
- Vertretung von Opfern nach Verkehrskatastrophen ( u.a. Lockerbie, Ramstein, Concorde)
- Vertretung der russischen Zwangsarbeiter, Vertretung geschädigter Finanzanleger
- Berater in Osteuropa, vor allem Russland, u.a. Beratung der russischen Regierung zur rechtlichen Neuordnung des Verkehrswesens (1990-2002)
- Berater deutscher Firmen in Südosteuropa
- Beirat Transparency International
- Mitinitiator der Verfassungsbeschwerden gegen den sogenannten Großen Lauschangriff, gegen das Luftsicherheitsgesetz, gegen das sogen. Online-Gesetz, das BKA-Gesetz
und gegen die Vorratsdatenspeicherung
- Baum ist Seniorpartner in der Düsseldorfer Kanzlei "baum, reiter & collegen", deren Tätigkeitsschwerpunkte
in den Bereichen
Bank- und Kapitalmarktrecht,
Gesellschafts- und Arbeitsrecht,
Datenschutzrecht liegt
- Ermittler in den Datenaffären bei Bahn und Telekom
Buchveröffentlichungen - u.a.:
- Das Auf und Ab der Liberalen von 1848 bis heute, Bleicher Verlag 1983
- Der Staat auf dem Weg zum Bürger, Econ Verlag 1980
- Die Menschenrechtspolitik in den Vereinten Nationen (Hrsg), Nomos Verlag 1998
- „Rettet die Grundrechte“, 2009 Kiepenheuer & Witsch
- „Abkassiert „, 2009 Rowohlt, (gemeinsam mit Julius Reiter und Olaf Methner)
- „Meine Wut ist jung“ - Bilanz eines politischen Lebens, 2012 Kösel Verlag
- GerhartBaum / Burkhard Hirsch „Der Baum und der Hirsch - Deutschland von seiner liberalen Seite“, 2016 Propyläen
Zahlreiche Einzelveröffentlichungen (siehe Internet)
Verschiedene ehrenamtliche Aufgaben im Bereich der Kultur - u.a.:
- Sprecher der Privatinitiative Kunst (1995 - 2002)
- Vorsitzender des Kuratoriums Musik der Jahrhunderte, Stuttgart (seit 2000)
- Vorsitzender der Kunstinitiative "Fuhrwerkswaage", Köln (seit 1998)
- Vorsitzender des Kulturrates NRW (seit 2005)
Gerhart Baum erhielt 2008 den Theodor-Heuss-Preis, 2009 den Erich-Fromm-Preis und 2010 den Giesberts-Lewin-Preis der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. 2012 wurde er mit der „Silbernen Stimmgabel“ des Landesmusikrats Nordrhein-Westfalen und mit dem Preis der Arnold Freymuth-Gesellschaft ausgezeichnet. 2014 wurde ihm der Ehrenring des Rheinlandes verliehen
Weitere Informationen auf der Homepage von Gerhart Baum: www.gerhart-baum.de
Ab 2.12.2016 stellvertretendes Mitglied des WDR-Rundfunkrats.