Dem von Intendant Tom Buhrow eingebrachten Haushaltsplan hat der Rundfunkrat in seiner heutigen Sitzung zugestimmt. Insgesamt gibt der WDR im kommenden Jahr 35,7 Millionen Euro weniger aus als 2014. Die Kürzungen, wie auch der Abbau von 50 Planstellen, betreffen alle Bereiche des Unternehmens. Damit verfolgt der WDR konsequent das Ziel, eine langfristig drohende Finanzlücke - bedingt durch Kostensteigerungen bei gleichbleibenden Erträgen - abzuwenden.
Intendant Tom Buhrow: „Die Zahlen für 2015 zeigen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Vor einem Jahr haben wir die ersten strategischen Weichen gestellt, um unsere Finanzen langfristig in den Griff zu bekommen. Und bereits jetzt sind positive Auswirkungen sichtbar. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WDR zeigen mit ihrem Kostenbewusstsein ein großes Verantwortungsgefühl für die Zukunft des Unternehmens. Mit dieser Haltung müssen wir unseren Kurs konsequent fortsetzen. Denn die finanzielle Situation der kommenden Jahre ist und bleibt sehr schwierig."
Der WDR muss nach Ablauf des kommenden Jahres mit hohen Fehlbeträgen rechnen. Nach aktuellem Stand wird das Unternehmen bis zum Jahr 2018 eine Finanzlücke von 236,3 Mio. Euro aufweisen.
Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Rundfunkrats: „Wegen dieser ungedeckten Finanzlücke ist der strukturelle Umbau im Sender unumgänglich. Allen ist klar, dass die für die nächsten Jahre angekündigten Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Wir werden Intendant Tom Buhrow darin unterstützen. Oberste Priorität muss dabei der Erhalt der hohen Programmqualität des WDR haben. Daran müssen sich alle Anstrengungen messen lassen.“
Heinrich Kemper, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses: „Wir haben uns in unserer Klausurtagung neben dem aktuellen Haushaltsplan vor allem mit der Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung des WDR 2014 bis 2018 befasst. Der Haushalt 2015 arbeitet erstmals nicht mit einer globalen Minderausgabe, sondern mit strukturellen Sparansätzen im WDR. Wir hoffen gemeinsam, dass die erheblichen strategischen Sparanstrengungen des WDR sowohl bei der Politik als auch in der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zur Kenntnis genommen und in den langfristigen Überlegungen honoriert werden.“
Der WDR-Haushalt 2015 im Detail:
Die Ausgaben sind mit insgesamt 1,393 Mrd. Euro berechnet. Dem stehen Erträge in Höhe von 1,390 Mrd. Euro gegenüber. Der Fehlbetrag von 2,9 Mio. Euro wird mit Mitteln aus der Rücklage ausgeglichen.
Von der Gesamtsumme entfallen 465,7 Mio. Euro auf das Programm. Dabei sinkt der Fernsehetat im kommenden Jahr um 46 Mio. Euro auf 385,5 Mio. Euro. Ein wichtiger Grund für diesen Rückgang: 2015 fallen keine Sondermittel für die Übertragung von Sportgroßereignissen wie etwa die Fußball-WM in Brasilien an. Das gilt auch für den Hörfunketat, der um sechs Mio. Euro auf 80,1 Mio. Euro sinkt. Für Personalaufwendungen sind 2015 insgesamt 447,8 Mio. Euro eingeplant.