Kulturelle Vielfalt und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sind für Intendantin Monika Piel ein wichtiger Erfolgsfaktor sowohl für die Programme als auch für den WDR als Unternehmen. "Die speziellen Lebenserfahrungen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund sind eine wichtige Bereicherung für das kreative Potential im WDR und somit auch für unsere Programme", sagte die Intendantin vor dem Rundfunkrat anlässlich der Präsentation des achten Berichts zur Integration und kulturellen Vielfalt. Die Personal- und Programmentwicklung des WDR, so Piel, spiegele die Tatsache wider, dass sich das deutschsprachige Publikum immer stärker aus Zielgruppen unterschiedlicher kultureller Herkunft zusammensetze.
Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, begrüßte die vielen positiven Entwicklungen, die der WDR in den letzten Jahren zu verzeichnen hatte. Sie verdeutlichten das große Engagement der Programmverantwortlichen und der Gremien: "In diesem Zusammenhang sehe ich auch den von der Intendantin ins Leben gerufenen neuen WDR-Beirat für Integration und Vielfalt als einen für den Sender weiteren, wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer gelungenen Integration. Diese Initiativen entsprechen der besonderen Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, den wir ermuntern, die Vielfalt in der Gesellschaft noch stärker in seinen Programmen aufzugreifen."
"Junge Migranten sind nicht eine Zielgruppe für sich, sondern ein wichtiger Bestandteil des deutschsprachigen Publikums, das sich im Wandel befindet. Dieser Trend wird durch die demografische Entwicklung verstärkt", betonte der WDR-Integrationsbeauftragte Gualtiero Zambonini. Auch die neueste ARD-/ZDF-Studie "Migranten und Medien II" belege, dass junge Menschen aus Einwandererfamilien zunehmend sowohl Sendungen in der Sprache ihrer Eltern als auch deutschsprachige Angebote sehen und hören. 1LIVE sei beispielsweise das bundesweit meist gehörte Radioprogramm unter jungen Migranten. Nach Zamboninis Angaben ist der Anteil der neu eingestellten Volontäre und Trainees aus Einwandererfamilien im WDR 2011 auf rund 14 Prozent gestiegen.
"Unser Ziel bleibt es, Vielfalt als Normalität im Programm zu gestalten", so Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz, der den neu gegründeten Beirat für Vielfalt und Integration leitet. Dafür sei es wichtig, dass sich die Vielfalt des Publikums sowohl in der Mitarbeiterschaft als auch im Programm spiegele. Im Vordergrund stünden dabei die interkulturelle Kompetenz und der kreative Umgang mit kultureller Vielfalt als Innovationsfaktor. Filme wie "Almanya – Willkommen in Deutschland" oder "Türkisch für Anfänger" hätten Maßstäbe gesetzt und sprächen ein immer breiteres Publikum an.
Um den Blick seiner angehenden Programmmacher für die spannungsreichen Themen und Stoffe der kulturellen Vielfalt zu schärfen, hat der WDR in sein Programmvolontariat einen Thementag "Vielfalt" aufgenommen. Darüber hinaus wird der WDR im Oktober Vertreter von Unternehmen, Stadtverwaltungen und anderen Einrichtungen ins Kölner Funkhaus einladen, um sich über Integration und kulturelle Vielfalt im betrieblichen Alltag auszutauschen.