Veganerin mit 15
Quarks. 29.09.2020. 04:27 Min.. UT. Verfügbar bis 29.09.2025. WDR. Von Jakob Kneser.
FAQ: Vegetarisch und vegan essen
Stand: 11.05.2021, 12:28 Uhr
- Vegan, vegetarisch: Auf den Speiseplan achten
- Spezielle Produkte sind oft minderwertig
- Eigenes Label soll Orientierung bieten
Von Marion Kretz-Mangold
Veggie-Burger, vegane Brotaufstriche, Räuchertofu: Die Kühlregale im Supermarkt sind voll mit Soja und Seitan, der Markt für vegane und vegetarische Produkte boomt. Sechs Prozent aller Deutschen haben Wurst und Fleisch vom Speiseplan gestrichen, ein weiteres Prozent verzichtet sogar auf Eier, Honig und Milch. Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Vegetarianismus und Veganismus.
Wer kann sich vegetarisch oder vegan ernähren?
Im Prinzip kann jeder auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten. Allerdings müssen Vegetarier und Veganer den Einkauf dann besonders sorgfältig planen: Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sollten genauso auf der Liste stehen wie Öle und Nüsse. So können sie einen Vitamin- oder Nährstoffmangel vermeiden, eventuell helfen auch Nahrungsergänzungsmittel.
Veganer sind besonders herausgefordert, weil ohne tierische Lebensmittel wichtige Lieferanten für Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe fehlen. Experten empfehlen besonders älteren Veganern, sich regelmäßig vom Arzt untersuchen zu lassen.
Für wen ist diese Ernährung weniger geeignet?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) rät Schwangeren und Stillenden von einer veganen Ernährung ab. Auch Kinder, die in der Wachstumsphase besonders viele Nährstoffe brauchen, sollten darauf verzichten. Eine vegetarische Ernährung dagegen ist möglich, wenn sie alle Nährstoffe und Vitamine liefert.
Was bringt es, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren?
Ganz abgesehen davon, dass der Fleischverzicht gut für die Umwelt ist: Diese Ernährungsformen sind ausgesprochen gesund. Studien zufolge sind Vegetarier oft besser mit Kalium, Magnesium, Ballaststoffen und Vitaminen versorgt, außerdem leiden sie seltener an Diabetes Typ II, Krebs und Übergewicht. Ob das an der Ernährung liegt oder daran, dass Vegetarier und Veganer einfach allgemein gesünder leben und zum Beispiel auf Alkohol und Nikotin verzichten, ist aber nicht ganz klar.
Veggie-Burger, veganer Brotaufstrich: Wie gut sind die speziellen Produkte?
Das hängt von den Zutaten ab - nicht nur, aber besonders beim Fleischersatz. Die Grundzutaten wie Erbsen, Seitan oder Soja sind oft hochverarbeitet und enthalten kaum noch Nährstoffe und Vitamine. Weil es Verbraucher gibt, die auch beim vegetarischen Ersatz auf Fleischgeschmack und - aussehen Wert legen, arbeiten gerade industrielle Hersteller mit Geschmacksverstärkern und künstlichen Farben.
Für alle Produkte gilt: je höher verarbeitet, desto ungesünder. Auch der Fett- und Salzgehalt entspricht Experten zufolge nicht unbedingt den Vorgaben für eine gesunde Ernährung. Deswegen sollten Verbraucher unbedingt auf die Zutatenliste schauen.
Gibt es ein verlässliches Label?
Trotz Zutatenliste: Was im Produkt steckt und für wen es gedacht ist, wird oft nicht klar. Viele Hersteller versehen ihre Produkte mit eigenen Labeln, die meist zuwenig Informationen liefern. Die Verbraucherzentrale verweist deswegen auf das Label "V" der Europäischen Vegetarier-Union. Dort sollen Ovo-Laktarier und Veganer auf Anhieb erkennen können, welches Produkt das richtige für sie ist.