Schachteinsturz 1936 in Herdorf
Luftdruck rettet Leben
Stand: 30.01.2009, 14:06 Uhr
Unmittelbar neben einem Wohnhaus in Herdorf stürzt der Schacht der Grube "Zufällig Glück" ein. Durch den Luftdruck des Einsturzes wird ein Mädchen von dem Loch fort in den Garten geschleudert. Die Zeitzeugin erinnert sich.
Da der Schacht nach dem Tagesbruch von 1936 nicht ordentlich gesichert wird, ereignet sich später an der selben Stelle ein weiterer Tagesbruch. Das Haus muss schließlich abgerissen werden. Eine frühere Bewohnerin und Augenzeugin des ersten Tagesbruches erinnert sich:
"Ich war damals acht Jahre alt. Ich war zu meiner Mutter in den Garten gegangen und wollte wieder in unser Haus zurück. Auf einmal gab es einen gewaltigen Luftdruck, so dass ich in den Garten zurück geschleudert wurde. Meine Mutter und ich sahen ein riesiges Loch gleich neben unserem Haus, das auch beschädigt worden war. Der Luftdruck, der durch den Schachteinsturz entstanden war, hatte mich gerettet."
Schlacke in den Krater
"Wir sind dann weg gezogen, nur ein kurzes Stück weiter, in ein anderes Haus. Man hat dann den Schacht verfüllt. Da wurden Unmengen von Schlackensand aus der Herdorfer Friedrichshütte hineingekippt. Das hat, soweit ich mich erinnere, Jahre gedauert. Irgendwann war das Loch zu. Aber dann ist unten im Schacht wieder was nachgebrochen, und das Loch an der Erdoberfläche öffnete sich erneut. Es musste nochmals verfüllt werden."
(zitiert aus dem Buch: Wolfgang Stössel, Bergmannskuh & Himbeerspat, Betzdorf 2004)