- Sendehinweis: Doku am Freitag | 3. Juni 2016, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
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Die filmische Reise startet an der wichtigsten Quelle des Vorderrheins: dem Tomasee in Graubünden. Die Quellflüsse des Rheins, oft reißende Bergbäche, stammen aus einem weit verzweigten Gebiet. Sie schneiden ihren Weg durch tiefe Schluchten wie die Rheinschlucht oder die der Via Mala. Sie stürzen in Täler, gespeist von Gletschereis und ewigem Schnee, und sammeln sich zu dem Fluss, der schon bald zum mächtigsten Strom Europas wird.
Im Benediktiner-Kloster Disentis, das um 720 gegründet wurde und sich heute im Barockstil des 17. Jahrhunderts präsentiert, wird Interessierten gezeigt, was sie vom Rhein lernen können. Weiter talabwärts liegt ein eindrückliches Beispiel für seine Kraft: die Ruinaulta. In Jahrtausenden fraß hier der Strom seinen Weg durch Gesteinsmassen und formte eine Schlucht von seltener Schönheit.
Der Rhein als Grenzfluss
Bei Reichenau vermischt sich der Vorderrhein mit seinem Bruder, dem Hinterrhein. Er entspringt am Ostfuß des höchsten Bergs im Tessin, dem Rheinwaldhorn. In den ursprünglichen Seitentälern hüten Alphirten noch immer Schafe, Kühe und Pferde. Für manch einen von ihnen ist der harte Alpsommer eine Erholung vom Stadtleben, für andere lang gehegte Familientradition.
Am Tomasee in Graubünden trainiert Ernst Bromeis: Er möchte den Rhein von der Quelle bis zur Mündung durchschwimmen.
Tief aus den Bündner Bergen eilt das Wasser weiter talabwärts. Bald darf der Rhein nur über kurze Strecken noch unverbaut fließen, hinter Chur wird er in einem regulierten Bett strikt nach Norden gelenkt. Hier wird er zum ersten Mal Grenzfluss, zwischen der Schweiz und Liechtenstein, zwischen Österreich und der Schweiz.
Das Flussdelta als Naturschutzgebiet
Fast fünf Kilometer weit wird der Rhein in den Bodensee geführt: hier ergießt er sich gesättigt mit Sand, Kies und Geröll in den See.
Kurz vor der Mündung in den Bodensee wird der Fluss zum Delta. Von oben ist deutlich zu sehen, wie sich der mit Sand, Kies und Geröll gesättigte Rhein in den Bodensee ergießt. In der Mündung muss permanent gebaggert werden, sonst würde sich der Fluss immer neue Wege suchen, Siedlungsland überschwemmen und den Bodensee "verlanden". Nicht zuletzt wegen der besonderen Vielfalt an Pflanzen und Tieren wurden die Streckung und das alte Delta zum Naturschutzgebiet erklärt.
Ein Film von Luzia Schmid
Redaktion: Thomas Kamp, Christiane Mausbach