In Eiern stecken hochwertige Nährstoffe wie die Vitamine A und D, „die wir über pflanzliche Produkte nicht bekommen“. „Allerdings haben Eier nicht wenig Kalorien, sättigen dafür aber schlecht, und das Eigelb besteht zu 50 Prozent aus Fett.“ sagt Ernährungsberater Stephan Lück. Das Cholesterin sei in der Regel aber nur für diejenigen ein Problem, die ohnehin schon hohe Werte haben.
Drei Eier pro Woche sind genug
Daher gelte: „Eier sind ein Lebensmittel, das man genießen sollte“, sagt Lück. Und zwei oder drei Mal in der Woche Eier zu essen – das sei schon in Ordnung. Mehr sollte es aber nicht sein, „gar nicht unbedingt aus gesundheitlichen Gründen“, sagt Lück. Denn schließlich seien Eier ein tierisches Produkt. Und davon sollte man grundsätzlich nicht zu viel essen.
Worauf sollte ich beim Einkauf achten?
Haben Sie bei Konsum und Einkauf von Eiern auch stets das Tierwohl im Blick. Stephan Lück rät „zumindest“ Bio-Eier zu kaufen. Klar, auch die stehen mitunter in der Kritik – insbesondere bei großen Betrieben. Fraglich sei auch, wie Discounter Bio-Eier so günstig anbieten könnten, meint Lück. Aber man müsse davon ausgehen, dass dabei die Standards zur artgerechten Haltung eingehalten werden. „Mehr kann ich als Verbraucher nicht tun.“
Noch besser sei es allerdings, Eier direkt beim Bauern zu kaufen. Einige Supermärkte bieten auch solche Eier an. Diese seien dann zwar mitunter doppelt so teuer. Dafür könne man in der Regel aber sicher sein, dass die Tiere auch artgerecht gehalten werden.
Darüber hinaus gibt es Eier mit der Aufschrift „Ohne Kükentöten“. Das bedeutet, dass die männlichen Küken mit aufgezogen werden. „Das finde ich super“, sagt Lück. Aber auch diese Eier seien dann natürlich teurer. Das Töten männlicher Küken soll bis Ende 2022 grundsätzlich verboten werden.
Der Erzeugercode enhält alle wichtigen Informationen zur Herkunft der Eier.
Von Eiern aus Bodenhaltung rät der Ernährungswissenschaftler hingegen ab. Die Bedingungen seien in der Regel nicht tiergerecht. Freilandhaltung sei zwar etwas besser. Aber auch diese Eier sollte man nicht kaufen, sagt Lück. Käfighaltung ist seit 2010 in Deutschland verboten. Trotzdem werden solche Eier nach wie vor auch hierzulande konsumiert. Denn: „Die meisten Eier in Fertigprodukten stammen leider aus Käfighaltung“, sagt Lück.
Das bedeuten die Nummern auf dem Ei
Der auf Ei abgedruckte Code gibt Aufschluss über seine Herkunft. Die erste Ziffer steht für die Haltungsform: 0 für Bio-, 1 für Freiland- und 2 für Bodenhaltung, die 3 für „Kleingruppenhaltung“. Danach kommt die Abkürzung für das Herkunftsland und die letzte Ziffer steht für den Betrieb. Über entsprechende Apps lässt sich so die Herkunft jedes Eis nachverfolgen.
Eier zu Ostern
Das Problem: Bei bereits gefärbten, bunten Ostereiern ist mitunter nicht klar, wo die Eier herkommen. Sie gelten als „verarbeitete Eier“, bei denen die Haltungsform nicht angegeben werden muss. Daher der Tipp von Stephan Lück: Bio-Eier kaufen und selber färben. Dafür gibt es künstliche und natürliche Lebensmittelfarben. Beide seien gesundheitlich unbedenklich – auch, wenn etwas davon auf dem Ei zu sehen ist.
Die hartgekochten, bunten Eier seien wochen-, wenn nicht sogar monatelang haltbar, so Lück. Doch auch ungekochte Eier seien in der Regel länger haltbar, als es auf der Verpackung stehe – auch ungekühlt. Zudem schmeckten ganz frische Eier auch gar nicht so gut.
Ob man ein Ei weich-, oder besser hartgekocht essen sollte, habe ebenfalls nichts mit dessen Alter zu tun. Wenn Salmonellen, dann kommen diese in der Regel auf der Schale oder in ganz rohen Eiern vor.
Wichtig: Eier entweder im Kühlschrank oder ungekühlt lagern – nicht hin- und herwechseln. Sonst können kleine Risse in der Schale entstehen und dann verdirbt das Ei wiederum schneller.
Um herauszufinden, ob ein Ei noch frisch ist, gibt es einen einfachen Trick: Man legt es in ein Glas mit Wasser. Sinkt es nach unten, ist es frisch. Schwimmt es oben, sollte man es nicht mehr essen.
Beim Kauf von Wachteleiern muss besonders auf die artgerechte Haltung der Tiere geachtet werden.
Gerade an Ostern sind auch Gänse- und Wachteleier beliebt und inzwischen in vielen Supermärkten erhältlich. Der deutsche Tierschutzbund warnt aus diesem Anlass: „Wachteleier stammen meist aus Käfighaltung“ – welche für Legehennen ja verboten sei, für Wachteln aber nicht. „Wer auf Wachteleier nicht verzichten möchte, sollte daher auf biologische, durch Ökoverbände zertifizierte Produkte achten.“
Grundsätzlich aber seien Gänse- und Wachteleier ebenfalls ein hochwertiges Lebensmittel. Wichtig sei aber immer, dass man sie durcherhitze, den sie seien häufig mit Salmonellen behaftet.