Herbst 1948. In der großen Lichthalle des Zoologischen Museums in Bonn versammeln sich 61 Männer und vier Frauen: Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates. Ihre Aufgabe in den folgenden neun Monaten: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten.
Theodor Heuss in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 12. Februar 1949
"Sie glauben an den Menschen. Ich glaube nicht an den Menschen, habe nie an den Menschen geglaubt." – das bescheinigte Konrad Adenauer seinem sprachgewaltigsten SPD-Kontrahenten im Parlamentarischen Rat.
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt." – Elisabeth Selbert ist eine von nur vier Frauen im Parlamentarischen Rat, aber ihr unermüdlicher Einsatz für die Gleichberechtigung führt am Ende zum Erfolg.
"Einmal muss Schluss sein mit dem ewigen Weiterwursteln." – als Vorsitzender des Parlamentarischen Rates setzt Konrad Adenauer alles daran, den neuen deutschen Staat auf eine verfassungsäquivalente Grundlage zu stellen.
Vergessen können ist eine Gnade. "Meine Sorge ist, dass manche Leute in Deutschland mit dieser Gnade Missbrauch treiben und zu rasch vergessen wollen." – so mahnt der erste kraft des neuen Grundgesetzes gewählte Bundespräsident.
Ein großes Audio-Projekt der ARD lässt die wichtigste Debatte der Bundesrepublik wieder erklingen. In den Hörspielstudios des WDR entstand eine Audio-Dokumentation der Arbeit im Parlamentarischen Rat.
Der Historiker Michael F. Feldkamp hat das Team bei der Bearbeitung der Rats-Protokolle und im gesamten Prozess beraten. Er kennt das Material wie kaum ein anderer.
Künstler, Publizisten, Journalisten und Schriftsteller haben sich bei WDR 3 Gedanken über unser Grundgesetz gemacht. Welche Rolle spielt es heute noch für die Werte unseres Zusammenlebens?