Bierbrauen war lange Frauensache. Das erfährt man gleich zu Beginn der Ausstellung „Frisch gezapft! Das Bier und wir“ in Arnsberg. Der Bierkessel gehörte zur Aussteuer. Das Brauen war eine typische Tätigkeit einer braven Hausfrau. Danach lud sie ihre Nachbarinnen zu einem "Bierkränzchen" ein.
Das Bier und das Sauerland – das ist eine lange Tradition. Anlass für die Ausstellung ist das 200-jährige Jubiläum der Veltins-Brauerei in Meschede-Grevenstein. Aber natürlich kommen die anderen großen Bierhersteller der Region genauso vor. Die großen Dortmunder Brauereien waren die direkten Konkurrenten, weshalb sich die Sauerländer immer neue Werbekampagnen ausdachten. Die kann man sich als Plakat und Video anschauen.
Es gibt einige interessante historische Fakten. Im Mittelalter wurde das Bier zum Beispiel nicht mit Hopfen gebraut. Den bitteren Geschmack bekam das sogenannte Grutbier von Sträuchern. Und nicht nur das, es soll auch angenehme Halluzinationen ausgelöst haben. Das Hopfenbier hat es dennoch verdrängt, weil es haltbarer und billiger war.
Das Sauerlandmuseum hat auch eine traditionelle Kneipe aufgebaut. Ein besonderer Hingucker oder Hinhörer ist eine Jukebox, in der die Besucher aus einer Menge Platten wählen können. Unter "moderner Tanzmusik" findet sich Rock 'n' Roll aus den Fünfzigern. Ein Mitarbeiter hat Jukebox und Schallplatten zur Verfügung gestellt. Wer noch alte Schätzchen aus der Wirtschaftswunderzeit hat und ihnen nur beim Verstauben zusieht, kann sie im Museum vorbeibringen. Dann werden sie Teil der Bier-Ausstellung, denn Musik gehört zum Genuss dazu. Zu trinken gibt es im Museum allerdings nichts, aber Arnsberg hat einige Gaststätten in fußläufiger Nähe.
Termine:
Bis 29. September täglich außer montags im Sauerland-Museum Arnsberg.