Der Rhein ist lang, über 1.200 Kilometer. Er fließt durch sechs Staaten, von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in die holländische Nordsee. Ein Dreivierteljahr hat der Düsseldorfer Künstler und Fotograf Stephan Kaluza gebraucht, um den Fluss abzuwandern. Alle 90 Meter hat er ein Foto gemacht. 13 Festplatten mit über 50.000 Bildern sind dabei herausgekommen. Wie kann man so ein gigantisches Projekt öffentlich zeigen? Die Stadt Monheim am Rhein hatte eine tolle Idee – in einem Parkhaus.
Jedes Wochenende verwandelt sich nun die sechste Etage des Kulturraffinerie-K714-Parkhauses in eine Ausstellungshalle. Auf Sichthöhe hängen die Bilder und schlängeln sich durch den Raum. Über 800 Meter kann man lückenlos an den Fotos des Rheins entlang laufen. Das ist ein Weltrekord, nirgendwo wurde bisher ein Fluss in dieser Länge dargestellt. Die Monheimer Kulturwerke haben sich beim Weltrekord-Institut in Hamburg gemeldet, es wurde geprüft – und nun haben sie eine offizielle Urkunde.
Doch auch ohne Rekord ist das "Rheinprojekt" ein faszinierendes Erlebnis. Das Publikum sieht den Fluss auf völlig verschiedene Weise. Da gibt es traumhafte, idyllische Bilder aus Speyer in Rheinland-Pfalz, wo der Rhein sich von seiner Schokoladenseite zeigt. Aber manchmal zeigen die Fotos auch Mauern oder Container, denn nicht überall konnte Stephan Kaluza nah ran ans Wasser. Es gibt Nachtimpressionen und natürlich auch den Rhein bei Monheim. Da wird gerade eine alte Fassabfüllanlage zu einer riesigen Kulturhalle auf neuestem technischem Niveau umgebaut, zur Kulturraffinerie. Bis zu 4.800 Menschen sollen da Platz finden. Für das Publikum, wenn die Halle mal eröffnet wird, ist das Parkhaus gedacht, in dem nun das "Rheinprojekt" zu sehen ist. Man spürt, dass hier eine kleine Stadt große Dinge vorhat.
Termine:
Bis zum 13. Oktober Freitag und Samstag 18:00 – 22:00 Uhr, Sonntag 14:00 – 18:00 Uhr.
