Anja hat drei Kinder und ist alleinerziehende Mutter. Ihren Beruf als Schauspielerin hat sie aufgegeben und arbeitet als Trauerrednerin. Mitten ins Chaos zwischen Friedhof und Kita platzt eine Nachricht: Hollywood will sie in einem Action-Blockbuster besetzen. Anja soll Jane Bond spielen. Damit gerät ihr ohnehin schon stressiges Leben völlig aus den Fugen.
Die Autorin Anna-Jelena Schulte hat eine wilde Komödie mit realistischem Hintergrund geschrieben. Sie hat sich mit alleinerziehenden Müttern getroffen und sich ihren Alltag schildern lassen. Viele Zitate aus den Gesprächen hört man nun auf der Bühne, während die Pointen prasseln. Da gibt es einen sprechenden Hund, der mit dem Publikum Kontakt aufnimmt. Die Kinder werden von erwachsenen Schauspielern verkörpert.
Tochter Juli ist Chemiefan und will zu Hause eine große Erfindung machen, damit ihre Mutter im Alter nicht Flaschen sammeln muss. Dass so etwas auf eine alleinerziehende Mutter zukommt, hat sie von einer Nachbarin gehört. Nur leider jagt Juli bei ihren Experimenten die halbe Wohnung in die Luft. Es gibt eine Menge herrlicher Figuren, zum Beispiel eine arbeitsscheue Lehrerin oder einen Onlinefreak, der Anjas Teenie-Tochter Juni vermarkten will.
Carmen Priego spielt die Hauptrolle mit riesiger Energie und großer Warmherzigkeit. In allem Chaos treibt sie die Liebe zu ihren Kindern voran. Regisseur Dariusch Yazdhkasti lässt bei aller Lust an der Vollgaskomödie auch ein paar nachdenkliche Momente zu. So wird die "Alleinunterhalterin" zu einem angenehm durchgeknallten Abend mit Live-Musik und vielen Lachern. Man kapiert aber auch, dass alleinerziehende Mütter eine Menge schultern müssen.
Termine:
2. und 26. Dezember 2023, sowie viele weitere Aufführungen im Januar und Februar.