Im weißen Glitzeranzug steht er da, samt Elvis-Tolle. Oliver Steinhoff ist nicht der King, aber er hat sie drauf, die Bewegungen, die Töne, die Ausstrahlung. Er feuert sein Publikum an, gibt keine Ruhe, bis alle Hände oben sind. Da war Elvis selbst ein bisschen zurückhaltender, aber ihn hätte man gar nicht aus so kurzer Distanz erlebt. Das Urania-Theater in Köln-Ehrenfeld ist nicht groß, was der Partystimmung durchaus dient.
"Elvis Wonderland" ist allerdings nicht nur eine Musikshow, sondern Varieté-Theater. Autorin und Regisseurin Bettina Montazem verbindet viele Tanz- und Akrobatiknummern durch das Märchen vom "Mädchen mit den Schwefelhölzern". Eigentlich ist das eine traurige Geschichte von Hans Christian Andersen. Doch Rosa Halina Dahm spielt das Mädchen als Clown. Erst steht sie ganz verloren da mit ihren Streichhölzern. Dann ist sie der rote Faden und führt mit virtuosem Clownsgebrabbel und staunenden Augen durch eine Zauberwelt.
Der Mond dient als Projektionsfläche für hinreißende Handschattenspiele von Drew Colby. Er lässt Enten und Elefanten entstehen, Vögel fliegen durch die Luft, manchmal verschwimmen die Tiere ineinander. Ein wunderschöner, poetischer Spaß. Akrobatische Höhepunkte liefert Linda Sander am Trapez, während Alexander Mitin so perfekt seinen Körper verknotet, dass es beim Hinschauen schon in den Gelenken knackt.
Das Publikum geht begeistert mit und feiert das Ensemble. Die Show ist so erfolgreich, dass sie in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester zusätzlich auch nachmittags um 15 Uhr gespielt wird. So hat man noch Chancen auf Karten, um sich von Elvis und Lady Santa (Lea Johanna Montazem) in eine Festtagsstimmung singen zu lassen, die noch lange anhält.
Termine:
21. und 22. Dezember um 20 Uhr
23. Dezember und 26. bis 31. Dezember um 15 Uhr und 20 Uhr
